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23.08.2019 | 03:11 | Energiepolitik 

Ölheizungs-Abwrackprämie von mehreren Tausend Euro gefordert

Berlin - Eine Abwrackprämie für den Austausch alter Ölheizungen sollte aus Sicht von Unionsfraktionsvize Andreas Jung «mehrere Tausend Euro hoch» sein.

Heizöl
In rund vier Wochen stehen Beschlüsse im Klimakabinett an, die jeden betreffen - unter anderem geht es darum, wie die Deutschen ihre Wohnung heizen. Unions-Fraktionsvize Andreas Jung setzt auf Förderprogramme und darauf, «die Menschen mitzunehmen». (c) proplanta
«Das kann einen Run auslösen wie die Abwrackprämie für alte Autos in der Wirtschaftskrise 2009», sagte der CDU-Klimaexperte der Deutschen Presse-Agentur. Diesmal müsse es aber «wirklich eine Umweltprämie» sein.

«Es sind Veränderungen notwendig, aber dafür müssen wir den Menschen konkrete Angebote machen und Anreize geben», sagte Jung, der mitverantwortlich für die Positionierung der Union in der Klimaschutz-Debatte ist.

In rund vier Wochen soll das Klimakabinett der Bundesregierung Beschlüsse fassen, damit Deutschland seine Klimaschutz-Ziele für 2030 erreichen kann, nämlich 55 Prozent weniger Treibhausgase als 1990. Es liegen zahlreiche Einzelvorschläge vor, CDU und CSU haben bisher aber kein abgestimmtes Konzept. Innerhalb der Parteien gehen die Positionen teils deutlich auseinander.

Die CDU befragt derzeit ihre Mitglieder zum Klimaschutz. Die Ergebnisse werden am 3. September in einem «Werkstattgespräch» vorgestellt und diskutiert. «Unser Anspruch als Volkspartei ist es, die Menschen mitzunehmen und das beginnt bei der eigenen Basis», sagte Jung.

Derzeit wird der Einbau neuer, vergleichsweise sparsamer Ölheizungen noch staatlich gefördert. Je nach Lage und Ausstattung empfehlen Klimaschützer stattdessen Wärmepumpen, moderne Gasheizungen, den Anschluss an Fern- oder Nahwärmenetze oder eine Pelletheizung.

Nach Angaben des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) werden in Deutschland noch 5,8 Millionen Gebäude durch eine Ölheizung versorgt. Würde man sie alle durch moderne Heiztechnologien ersetzen, ließen sich bis zu 30 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2) im Jahr einsparen.

Jung warb dafür, im Gebäudebereich die Förderprogramme zu vereinfachen. «Es muss unbürokratischer werden mit der einfachen Botschaft: Wenn ich ökologisch erneuere, dann zahlt der Staat richtig was drauf», sagte er. Für die energetische Sanierung brauche es endlich eine steuerliche Förderung. Das Tempo beim Heizungstausch müsse «mindestens verdoppelt» werden. Das helfe auch der Konjunktur.

Da die Politik beim Klimaschutz bisher vor allem auf teure Anreize, Förderprogramme und Steuererleichterungen setzt, stellt sich die Frage, wie das finanziert werden soll. Den ausgeglichenen Haushalt will Jung dafür jedenfalls nicht opfern: «Für uns ist wichtig, dass schwarze und grüne Null zusammenkommen», sagte er. Die «grüne Null» soll für eine ausgeglichene Bilanz bei den Treibhausgasen stehen. Beides sieht Jung als «Ausdruck von Generationengerechtigkeit und Nachhaltigkeit».

Der klimaschutzpolitische Sprecher der Linken im Bundestag, Lorenz Gösta Beutin, forderte eine «massive» Förderung des Einbaus von Wärmepumpen. Diese laufen mit Strom und nutzen die Wärme der Umwelt, etwa aus Luft, Erdreich und Grundwasser - im Prinzip wie ein Kühlschrank, nur andersherum. «Statt mehr Gas braucht die Energiewende den Umstieg auf erneuerbare Energien», sagte Beutin.
dpa
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