«Wir wollen in einer Größenordnung von 1.500 Megawatt noch freie Kapazitäten für
Windräder in der Nordsee erschließen, die über einen Netzanschluss verfügen könnten», sagte Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Dafür sei eine Sonderausschreibung im Jahr 2019 notwendig, zu der die Bundesregierung derzeit noch nicht bereit sei.
«Wir wollen im Offshore-Bereich noch mehr wachsen», sagte Buchholz. Denn dies sei die wirtschaftlichste Art, regenerative Energie zu erzeugen. Er nahm am Freitag auf dem 7. Wirtschaftsforum Offshore auf der Nordseeinsel Helgoland teil.
Schleswig-Holstein setze sich auf Bundesebene für deutlich höhere Ausbauziele ein, sagte Buchholz. Die Grenze müsse von derzeit 15 Gigawatt installierter Windkraft-Leistung auf See mindestens auf 20, besser aber auf 25 Gigawatt angehoben werden.
Die Offshore-Technologie könne künftig nicht nur für den Stromsektor, sondern auch für die direkte Umwandlung in Wasserstoff genutzt werden. In diesem Zusammenhang unterstützte Buchholz ausdrücklich Pläne der Bundesregierung, neue Offshore-Parks auch ohne vorhandenen Stromnetzanschluss zu genehmigen. «Denn die Energiewende wird nur gelingen, wenn uns die Sektorkoppelung gelingt.»
All dies könnte in einem «Reallabor» an der Westküste des Landes getestet und zur industriellen Reife gebracht werden, sagte Buchholz. «Das ist eine Riesenchance für Schleswig-Holstein.»