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13.04.2018 | 09:01 | Atomenergie 
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Sind Atommüll-Endlager sicher?

Berlin - Die deutschen Atommüll-Zwischenlager sind auch Sicht der zuständigen Genehmigungsbehörde sicher und sollten bis zum Bau eines Endlagers weiterbetrieben werden.

Atomenergie
Es dauert noch Jahrzehnte, bis Deutschland ein Endlager für hoch radioaktiven Atommüll bekommt. Für die Anwohner von Zwischenlagern bedeutet das wohl, dass sie länger als gedacht mit dem strahlenden Abfall leben müssen. Ist das ein Risiko?
«Ich kenne keinen einzigen Fall, wo wir derzeit Unsicherheiten haben», sagte der Chef des Bundesamts für kerntechnische Entsorgungssicherheit (BfE), Wolfram König, am Donnerstag in Berlin. Eine Auflösung der dezentralen Zwischenlager etwa zugunsten eines zentralen Lagers würde den Transport von bis zu 1.900 Castor-Behältern bedeuten - und das Ziel dieser Transporte wäre wieder nur eine Zwischenstation.

Die einstige Begrenzung der Genehmigungen für die zwölf dezentralen Zwischenlager auf nur 40 Jahre habe keine Sicherheitsgründe gehabt, sondern sei ein politisches Signal gewesen, sagte König. Klar sei, dass die Sicherheit auch in Zukunft angesichts neuer Bedrohungen gewährleistet werden müsse. Er halte das schnelle Räumen dezentraler Lager nicht für realistisch, sondern für eine populistische Forderung. Zum Thema Sicherheit in der Zwischenlagerung will das BfE einen Dialog mit den Betroffenen organisieren.

In Deutschland geht voraussichtlich 2022 das letzte Atomkraftwerk vom Netz. Bis 2031 soll ein Standort für ein Endlager gefunden werden, Mitte des Jahrhunderts soll es in Betrieb gehen. Allerdings laufen schon in den 2030er Jahren Genehmigungen der Zwischenlager aus.

Im kommenden Jahr geht die Verantwortung für dezentrale Zwischenlager auf den Bund über. An den vier Zwischenlager-Standorten Biblis, Isar, Philippsburg und Brokdorf laufen derzeit Genehmigungsverfahren zur Aufbewahrung für deutsche Atomabfälle aus Wiederaufbereitungsanlagen La Hague in Frankreich und Sellafield in Großbritannien.

Widerspruch kam unter anderem von der Umweltschutzorganisation BUND. «Anders als die oberste Bundesbehörde sind wir aber der Auffassung, dass die Sicherung und Sicherheit der Castor-Lager bereits aktuell problematisch sind», sagte Atomexperte Thorben Becker.

Defizite gebe es etwa beim Schutz gegen Terroranschläge. Wegen der längeren Zwischenlagerungsdauer müssten die Behälter mindestens stichprobenweise regelmäßig überprüft werden. Der Linke-Politiker Hubertus Zdebel forderte eine Neubewertung der Sicherheit der Atommülllager mit einer «intensiven Beteiligung der Öffentlichkeit».

BfE-Präsident König warnte vor der öffentlichen Wahrnehmung, das sich mit dem Abschalten des letzten Reaktors Probleme rund um die Atomkraft in Deutschland erledigt seien. Dass länger zwischengelagert werden müsse, bringe Sicherheitsfragen immer wieder auf die Agenda.

Ursprünglich hatte Deutschland geplant, im niedersächsischen Salzstock Gorleben ein Endlager zu errichten. Nach jahrzehntelangen Protesten hat der Bund inzwischen ein neues Verfahren für die Suche nach einem Endlager-Standort gestartet. Sie soll transparent, ergebnisoffen und nach wissenschaftlichen Kriterien ablaufen.

Kritiker halten den Zeitplan, bis 2031 einen Ort zu finden, für unrealistisch. Andere fordern, Gorleben von der Suche auszuschließen. Da dort bereits sehr viel Geld in Forschung und Baumaßnahmen gesteckt wurde, fürchten sie, dass die Suche nicht neutral abläuft.
dpa
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Kommentare 
cource schrieb am 14.04.2018 08:49 Uhrzustimmen(13) widersprechen(10)
wenn die steinsalzschicht keine strahlung durchlässt warum nutzt man diese höhlen nicht für das überleben des deutschen volkes vor dem unmittelbar bevorstehenden atomschlag zwischen Trump und Putin oder reicht es wenn Frau Merkel einen Bunker hat---die atomindustrie hat schon genug schaden in der welt angerichtet, jeden tag werden deutsche stahlarbeiter die stahl von abgeschalteten atomwerken schmelzen, lebensgefährlich verstrahlt siehe stahlwerk Henningsdorf---warum überlässt man das schiksal des gesamten deutschen volkes dem D. Trump und seinen deutschen versaillen, weil die bescheuerten deutschen schinder glauben, wenn sie schön fleißig schindern wird angie gnade walten lassen
Dipl.-Ing. Volker Goebel / Endlager-Fachplaner ww schrieb am 13.04.2018 20:32 Uhrzustimmen(16) widersprechen(8)
Warum das DBHD ein sicheres Endlager ist das 1-10 Mio Jahre dicht hält :

- die Sicherheit entsteht aus der Einlagerung in eine 250 Mio. Jahre alte Geologie - Wir gehen davon aus, das eine Geologie die seit 250 Mio. Jahren trocken und warm dort liegt - auch noch weitere 10 Mio. Jahre trocken und warm dort liegt

- das DBHD lagert so tief ein das auch 3 Eiszeiten es nicht durch Bewegung und Eiszeitliche-Rinnenbildung jemals erreichen können. (Rinnentiefen sind bekannt)


- Es wird in einer ungestörten Steinsalz-SCHICHT entsorgt - nicht in einem Diapier - Die Aufwölbungs-Annomalien reissen seitlich andere Geologien mit, und wenn man dann nahe an der Oberfläche entsorgt, wie in der Asse, kann Meteorwasser eindringen



- im Steinsalz kommt auch härteste Gamma Strahlung nur 30 cm weit !!!

- das Steinsalz lässt flüchtigste Gase wie das IOD 129 nicht entweichen !!!

- das Steinsalz isoliert auch die hoch toxischen Eigenschaften von Atommüll !!!



- die Sicherheit entsteht aus der extremen Einlagerungs-Tiefe -2.650 bis -3.350 m.

- die Sicherheit entsteht aus dem perfekten Verschluss - es wird Salzgrus aus dem Bohrungs-Aushub in die Bohrung gefüllt und der XXL Bergdruck presst es wieder zu Steinsalz - ein perfekter Verschluss den nur ein Bergdruck kann ! (Tiefe notw.)



- der Castor ist der weltweit bewährteste Behälter für nukleare Reststoffe

- die allseitige 5 Meter Beton-Umgiessung sind eine zusätzliche Barriere

- es werden verschiebliche Pellets gegossen - keine Säule die brechen könnte



Risiken : Um den 130 Tonnen Castor nach unten zu bringen muss man Ihn an einem Stahlseil Durchmesser 60 mm transportieren ! - Sollte ein Castor abstürzen und auf 8 weitere wartende Castoren treffen geht mit Sicherheit ein Castor auf - Dann muss man die Bohrung aufgeben und wie geplant verschliessen.


Jeder Castor Transport ist ein Risiko Transport weil schon eine Panzerfaust diesen teuersten Behälter aller Zeiten öffnen kann. - Wir können froh sein den Castor zu haben - wenn Sie wüssten was andere Länder so als HLW Container bezeichnen ...


Der Sicherheits-Zugewinn aus der Endlagerung ist diese Risiken wert. Niemand kann die Zwischenlager effektiv bewachen - schon gar nicht über sehr lange Zeiträume ...


Was jetzt kommen muss ist der numerische Langzeitnachweis im Comsol Multiphysics. Wärmetransport in die Steinsalz-Schicht, Alterung von Grauguss durch Korrosion und Erdbeben und IOD129 Einschluss und und und - da kann die GRS oder Amphos 21 dran arbeiten - die Geometrie des DBHD muss genau in 3D übernommen werden dafür.


MfG - Volker Goebel - Dipl.-Ing.- Endlager-Fachplaner


https://www.gofundme.com/nuclear-repository-plans-worldwide
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