Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
16.03.2015 | 10:30 | Heilpflanzen 

Pfefferminze: Erfrischendes Heilkraut und altbewährtes Mittel bei Magen-Darmbeschwerden

Stuttgart/Hohenheim - Die Pfefferminze ist eine beliebte Heil- und Gewürzpflanze. Neben dem Kamillentee zählt Pfefferminztee zu den gebräuchlichsten und weitverbeitesten Mitteln in der Hausapotheke.

Pfefferminze
Bild vergrößern
Pfefferminze ist nicht nur für ihren erfrischenden Geruch und Geschmack bekannt, sondern vor allem für ihre vielseitige Heilwirkung. (c) proplanta
Die Pfefferminze (Mentha piperita) ist vermutlich aus einer Kreuzung zwischen der Grünen Minze (Mentha spicata) und der Bachminze bzw. Wasserminze (Mentha aquatica) hervorgegangen. Da sie sehr pflegeleicht ist, wird sie auch in vielen Hausgärten angebaut und eignet sich sogar für den Balkontopf. Am besten gedeiht sie an sonnigen Standorten. Die Pfefferminze bildet zahlreiche unterirdische und oberirdische Ausläufer (Rhizome) und neigt daher schnell zum Wuchern. Sie wird ca. 30 - 80 cm hoch, ist winterhart und besitzt einen charakteristischen, vierkantigen Stängel. Früher nutzten englische Seefahrer die antibakteriellen Eigenschaften von Pfefferminzöl, um Wasser über einen längeren Zeitraum haltbar zu machen.

Wichtigste Inhaltsstoffe

Ätherische Öle (60 % Menthol, Terpene), Flavonoide, Gerb- und Bitterstoffe sowie Harze.

Ernte

Die Blätter werden am besten kurz vor der Blütezeit gesammelt. Für 200 g Tee benötigt man ca. 1 kg frische Pfefferminzblätter. Wie bei allen anderen Heilkräutern bestehen große Schwankungen bzgl. der Pflanzeninhaltsstoffe. Diese hängen insbesondere vom Standort, der Sorte und Erntezeit ab.

Heilwirkung

Pfefferminze ist für ihre vielseitige Heilwirkung bekannt. Die Einnahme von Pfefferminztee eignet sich vor allem bei Magen-Darmbeschwerden, die von Blähungen, Krämpfen und stinkenden Stühlen (Reizdarm) begleitet sind. Oft wird in diesem Zusammenhang Pfefferminztee in Mischungen mit Kamillentee getrunken. Auch Menschen mit Gallensteinen und Leberleiden vertragen Pfefferminztee sehr gut. Bei Magen-Darmgeschwüren sollte man den Tee hingegen meiden. Bei Übelkeit ist der Pfefferminztee wegen seines Menthol-Gehaltes, der die Magenschleimhaut zusätzlich reizt, ebenfalls ungeeignet.

PfefferminzteeBild vergrößern
Bei Übelkeit ist Pfefferminztee ungeeignet.
Die Heilwirkung der Minze besteht u.a. in der Stimulierung der Magensäfte und das Anregen der Gallesekretion. Darüber hinaus besitzt sie eine antiseptische, schleimlösende Wirkung, die bei Atemwegserkrankungen hilft. Daher ist sie zur Abschwellung der Nasenschleimhaut bei Schnupfen und Stirnhöhlenentzündungen bestens geeignet. Bei Halsweh zählen Pfefferminz-Lutschbonbons zur Erste-Hilfe-Maßnahme. Ein regelmäßiges Gurgeln von Pfefferminz-Mundwasser desinfiziert zudem die Mund- und Rachenschleimhaut und verhindert so prophylaktisch ein Festsetzen von Keimen. Das erfrischende Heilkraut unterdrückt zudem wirkungsvoll unangenehmen Mundgeruch.

Pfefferminzöl wirkt aufgrund des konzentrierten Mentholgehaltes auf der Haut und an Schleimhäuten kühlend, da es die Kälterezeptoren erregt. Äußerlich angewendet lindert es Beschwerden bei Rheuma, Insektenstichen und Verbrennungen. Auch bei Kopfschmerzen und Migräne können zwei Tropfen Pfefferminzöl auf Schläfen oder Stirn aufgetragen und einmasiert, schnell Linderung verschaffen. Sogar straffere Haut soll Pfefferminzöl ermöglichen.
 
Pfefferminztee zubereiten und einnehmenBild vergrößern
Pfefferminze frisch geerntet oder getrocknet ist klassischen Teebeuteln vorzuziehen.
Beim Kauf von Pfefferminztee sollte darauf geachtet werden, dass es sich um Arzneibuchqualität handelt. Diesen gibt es meist nur in Apotheken und Drogerien. Da der Zerkleinerungsgrad in den vielen erhältlichen Teebeuteln sehr hoch ist, und damit ein erheblicher Verlust an ätherischen Ölen einhergeht, ist die heilende Wirkung nur sehr schwach.

Anwendung

Pfefferminztee: 3 mal täglich 1 Tasse bei Magen- und Bauchschmerzen, Blähungen, Halsschmerzen und Husten.
Pfefferminztropfen: 2 Tropfen auf Schläfen oder Wangen bei einsetzender Kopfschmerzattacke einmasieren.

Zubereitung von Pfefferminztee

Pfefferminztee: 1 gehäufter Esslöffel Pfefferminzblätter mit 1 Tasse kochendem Wasser übergießen und 5 Minuten zugedeckt ziehen lassen; danach abseihen.

Gegenanzeigen und Warnhinweise

In therapeutischen Dosen bestehen keine Nebenwirkungen. Der Dauerkonsum von Pfefferminz-Tee ist dennoch nicht zu empfehlen.

Allgemeine Warnhinweise

1. Die hier vorgestellten Rezepte und Hinweise entbinden nicht davon, bei entsprechenden Beschwerden einen Arzt aufzusuchen.
2. Dies gilt insbesondere für akute Krisenfälle, in denen unverzüglich medizinischer Rat eingeholt werden muss, und für länger andauernde Beschwerden.
3. Vor einer Dauerbehandlung mit Heilpflanzen ist unbedingt fachkundige Beratung nötig.
4. Vorsicht bei Allergien - sprechen Sie im Zweifelsfall mit Ihrem Arzt.
5. Die vorgestellten Kräuterarten nicht im Übermaß verzehren. Halten Sie sich bei der Einnahme an die angegebene Dosierung.
6. Das Sammeln in freier Natur sollten Sie fachkundigen Personen überlassen. Wenn eine Pflanze nicht eindeutig identifizierbar ist, darf sie nicht als Heilpflanze oder Lebensmittel verwendet werden.
7. Kräuter aus der freien Natur können Verunreinigungen aufweisen. Im Zweifelsfall lieber in der Apotheke kaufen. (proplanta)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Kommentierte Artikel

 Ukrainisches Getreide macht EU-Märkte nicht kaputt

 Jedes vierte Ei in Deutschland aus Rheinland-Pfalz

 Hundesteuer steigt - Rekordeinnahmen bei Kommunen

 Neuartige Atomreaktoren auf Jahrzehnte nicht marktreif nutzbar

 Milliardenschweres Wachstumspaket kommt, aber ohne Agrardiesel-Subventionen

 Wieder Bauernproteste in Berlin

 Cholera-Alarm: Impfstoffproduktion muss hochgefahren werden

 Deutsche Wasserspeicher noch immer unterhalb des Mittels

 Staaten kündigen beschleunigten Ausbau von Atomkraft an

 Bamberger Schlachthof vor dem Aus