31.01.2011 | 11:00 | Medizin-Splitter
Aus für künstliche Bräune ?Karlsruhe/Hohenheim - Jährlich erkranken in unserer Republik 140.000 Menschen an Hautkrebs, bei etwa 3.000 Menschen führt dies zum Tod. |
Solariumbräune (c) AlexGrue - fotolia.com Diese Zahlen hat die Deutsche Krebshilfe bekanntgegeben. Schuld daran ist auch die künstliche Bräune aus Solarien. Bedauerlicherweise sind immer häufiger Jugendliche betroffen, denn mehr als ein Viertel der derzeit 14 Millionen Nutzer von Solarien sind im Alter zwischen 10 und 17 Jahren, so eine Studie des Umweltministeriums.
Eine Untersuchung der Internationalen Krebsagentur (IARC) stuft Solarien in die höchste Krebsrisiko-Kategorie ein. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass das Krebsrisiko um 75 Prozent steigt, wenn Menschen vor dem 30. Geburtstag mit der Nutzung von Solarien beginnen. Auch das Augenkrebsrisiko ist erhöht.
Die Deutsche Krebshilfe rät, generell auf Solarien zu verzichten. Seit den 70er Jahren haben sich laut der Techniker Krankenkasse Niedersachsen die Hautkrebsfälle in Deutschland mehr als verfünffacht. Besonders schädlich sind die ultravioletten Strahlen für junge Haut. Je mehr Heranwachsende der Sonne ausgesetzt sind, desto höher ist das Risiko als Erwachsener Hautkrebs zu bekommen, warnt das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS).
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Besonders Menschen unter 30 sollten auf Solarienbesuche verzichten, um das Hautkrebsrisiko zu senken. |
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Seit August 2009 dürfen Minderjährige keine Solarien mehr nutzen. Im Februar 2011 muss nun der Bundesrat über eine neue Verordnung abstimmen, die außer technischen Mindestanforderungen auch die Kundenbetreuung durch speziell geschultes Fachpersonal vorschreibt, die umfassende Beratung (auch zu den gesundheitlichen Auswirkungen) beinhaltet. Zudem sollen Hinweisschilder in den Studios auf die Auswirkungen der UV-Strahlen (siehe auch Proplanta: " Richtiger Sonnenschutz wichtig fürs Auge" und " Sommer, Sonne, Haut") aufmerksam machen. Für Hunderte Sonnenstudios könnte diese neue Regelung das Aus bedeuten, denn sie käme einem Verbot der sogenannten Selbstbedienungsstudios gleich.
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Wer trotz allen Warnhinweisen nicht auf die künstliche Bräune verzichten möchte, der sollte im Sonnenstudio auf das Zertifikat des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) achten. Dieses bürgt zumindest für die Einhaltung sämtlicher Sicherheitsstandards. |
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Die neue Verordnung sieht außerdem vor, dass Altgeräte eine bestimmte maximale Bestrahlungsstärke haben. Etwa 90 Prozent der Sonnenbänke müssten ausgetauscht oder umgerüstet werden, um die europaweiten Standards einzuhalten. Rund 45.000 Sonnenbänke stehen in Deutschland in rund 4.000 Solarien. Auch in Hotels, Schwimmbädern und Kosmetikstudios gibt es einige tausend Geräte, die von der neuen Verordnung betroffen wären. Nach Angaben des Umweltministeriums sind die neuen, schärferen Regelungen bereits vom Kabinett beschlossen und erhalten demnächst Rechtsverbindlichkeit. Fazit
Am sichersten ist der Sonnenstudiokunde, wenn er sich das Zertifikat des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) mit einer Zertifikatsnummer und der Gültigkeitsdauer zeigen lässt, dann weiß er, dass der allgemeine Betriebsablauf, Kundeninformation und Beratung, fachliche Qualifikation der Mitarbeiter und die Überprüfung des Gerätestandards eingehalten werden und den gesetzlichen Anforderungen entsprechen. Trotz aller Zertifizierungsmaßnahmen nochmals der Hinweis auf den Rat der Deutschen Krebshilfe: Generell auf die Benutzung von Solarien zu verzichten! (Hr) Sie haben Fragen zum Artikel oder zum Thema? Dann nutzen Sie die Kommentarfunktion. Gerne steht Ihnen Herr Dr. med. H. Rüdinger, Facharzt für Allgemeinmedizin-Sportmedizin, Rede und Antwort.
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