Vorzüge wie:- es soll sich um eines der besten Lebensmittel der Welt handeln
- für gesunde Augen bis ins hohe Alter sorgen
- zur Stärkung des Immunsystems dienen
- gegen chronische Entzündungen hilfreich sein
- zur Entgiftung und einzigartige Ansammlung von Super-Nährstoffen eignen
- zur optimale Leistungsfähigkeit beitragen
- für ein langes gesundes Leben sorgen
werden genannt - ohne jedoch auf die Gefahren hinzuweisen.
In der Ausgabe 5/13 des arznei-telegramms wird berichtet, dass Patienten, die blutgerinnungshemmende Medikamente (z.B. Marcumar R) aufgrund von Herzklappenoperationen, Herzrhythmusstörungen oder Thrombosen einnehmen müssen, durch den Verzehr von Goji-Beeren eventuell lebensbedrohliche Blutungen erleiden können.
Da in Zukunft mit einem weiteren Anstieg der Lebenserwartung auch vorgenannte Krankheiten sich häufen werden, ist die Gefahr in diesem Fall, durch die Verbreitung von Fehl- bzw. mangelnder Informationen, besonders eklatant.
Wechselwirkungen zwischen Medikamenten sind zwar keine Seltenheit, aber auch Wechselwirkungen von Pharmaka und Nahrungsmittel gibt es (siehe Proplanta:
Grapefruitverzehr: Wenn zwei sich nicht vertragen). Hierzu zählt auch die allseits gepriesene Goji-Beere - seien es die Früchte oder andere Zubereitungen wie Tees, Marmelade und Säfte.
Aber nicht nur wegen der Gefahr bei Einnahme von Marcumar rät das „arznei-telegramm“ vom Verzehr ab. Auch wegen der Pestizidbelastung wird die Superfurcht beanstandet (CVUA Stuttgart: "Nachgefasst: Pestizide in Goji-Beeren, 3.3.2010": 13 von 14 Proben konventionell angebauter Goji-Beeren überschreiten die Höchtsmengen). Das Fachjournal resümiert zudem: „Die für Goji versprochenen Effekte ordnen wir ohnehin dem Bereich der Quacksalberei zu“. (Hr)
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Facharzt für Allgemeinmedizin-Sportmedizin,
Dr. med. H. Rüdinger