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19.07.2010 | 11:38 | Medizin-Splitter 
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Mit Ausdauersport zu mehr Potenz

Karlsruhe/Hohenheim - Das hauptsächlich in den Hoden produzierte Hormon Testosteron ist unter anderem für die Ausbildung der Geschlechtsorgane, Behaarung, Muskelmasse und Libido verantwortlich.

Ausdauersport
(c) Mark Atkins - fotolia.com
Mit zunehmendem Alter lässt die Testosteronproduktion beim Mann physiologischer weise nach, was zu Leitungsabfall, Stimmungsschwankungen und allgemeinem Vitalitätsverlust führen kann. 

Per Werbung und Mund-zu-Mund-Propaganda gelangen Informationen über künstlich zugeführtes Testosteron - sei als Injektion, Gel oder transdermale Pflastersysteme (der Wirkstoff wird von einem Pflaster, das auf die Haut geklebt wird, abgegeben) - in die betroffene Männerwelt und „Mann" verspricht sich davon jugendliche Frische. Dem ist beileibe nicht so. Im Gegenteil, bei Verwendung dieses Pharmakons wird die Eigenproduktion reduziert und nach dem Absetzten kann es zu langfristigen Störungen im gesamten Hormonsystem kommen. Darüber hinaus können Leberschäden auftreten.


 
Ausdauersport
Ausdauersport verhilft zu jugendlicher Frische. (Foto: Smileus - fotolia.com)

Testosterongabe kommt nur bei krankhaftem Mangel (dem sog. Hypogonadismus) in Frage. Aber es gibt auch eine gute Botschaft. „Mann" muss sich nicht mit den obengenannten Einschränkungen abfinden, denn es gibt auch eine ganz biologische Testosteronankurbelung. Erniedrigte Werte lassen sich auf natürliche Weise verbessern, so Prof. Sommer, Urologe an der Universitätsklinik in Hamburg-Eppendorf.
Treibt man Ausdauersport im aeroben Bereich, d.h. man kann sich noch einigermaßen während der sportlichen Belastung unterhalten, macht dies 3-5 mal die Woche für 30-45 Minuten kombiniert mit  mäßigem Krafttraining, kommt es zu besseren Testosteronwerten mit gesteigertem Wohlbefinden und dazu oft auch zu erholsamerem Schlaf und wieder erstarkender „Manneskraft“.

Aber aufgepasst - wie so oft im Leben, kann man auch hier des Guten zu viel tun. Die Dosis macht das Gift - auf das richtige Maß kommt es an! (siehe Proplanta: "Rotwein-Mythos - Was ist dran?“ und "Kaffee - Genuss ohne Reue?“). 

Prof. Sommer weist darauf hin, dass er Fälle von Langstreckenläufern kennt, die sich ihren Hormonhaushalt „kaputtgerannt“ haben. Seine Empfehlung für diese Sportler (Marathon) lautet, gelegentlich den Testosteronspiegel untersuchen zu lassen und gegebenenfalls die Trainingsintensität zu reduzieren.


Fazit
Die mit zunehmendem Lebensalter abnehmenden Testosteronwerte, die zu allgemeinem Vitalitätsverlust führen können, kann man auf natürlichem Wege stimulieren. Durch mäßigen aber regelmäßigen Ausdauersport, verbunden mit leichtem Krafttraining, lässt sich vielfach das Wohlbefinden, die Schlafqualität und die Libido steigern. 
Hippokrates
Dank unserer heutigen medizinischen Kenntnisse sind wir auf dem besten Weg, unseren Mitmenschen das Rüstzeug in die Hand zu geben, die Feststellung von Hippokrates (460-377 V.Chr.) umzusetzen: „Wenn wir jedem Individuum das richtige Maß an Nahrung und Bewegung zukommen lassen könnten, hätten wir den sichersten Weg zur Gesundheit gefunden." (Hr)


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Gerne steht Ihnen Herr Dr. med. H. Rüdinger, Facharzt für Allgemeinmedizin-Sportmedizin, Rede und Antwort.




Sport als Medikament


Gäbe es ein Medikament, welches wie ein geeignetes körperliches Training folgende Eigenschaften in sich vereinigen würde: den Sauerstoffbedarf des Herzens senkend, antiarrhythmisch und antihypertensiv wirkend, die Fließeigenschaften des Blutes verbessernd, Arterioskleroseentwicklungen vermindernd, Hämodynamik und Metabolismus durch eine Vielzahl von physikalischen und chemischen Adaptationen bis in ein hohes Alter positiv beeinflussend, Psyche und Wohlbefinden anhebend, aber ohne unphysiologische Nebenwirkungen - mit welchen Worten würde ein solches Präparat angepriesen werden?Vermutlich käme ihm die Bezeichnung „Medikament des Jahrhunderts" zu.

Dies ist der Tenor zum Sport aus medizinischer Sicht von Prof. Hollmann, langjähriger Leiter des Instituts für Kreislaufforschung und Sportmedizin der Deutschen Sporthochschule Köln, emeritierter Ordinarius für Kardiologie und Sportmedizin, Ehrenpräsident des Weltverbandes für Sportmedizin und der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention.

Prof. mult. Dr. med. Dr. h.c. Wildor Hollmann feierte in körperlicher und geistiger Frische am 30. Januar 2010 seinen 85. Geburtstag.

Die verschiedenen Auswirkungen des Sports auf die Gesundheit werden in den kommenden Ausgaben des Medizin-Splitters dargestellt.


Themen u.a. 

- Diabetes und Bewegung

- Sport und Gehirn

- Spaziergänge schützen Frauen vor Schlaganfall

- Sport bei Herzerkrankungen

- Krafttraining und Zuckerkrankheit

- Laufen gegen vorzeitigen Tod

- Auch Sportbeginn mit 50 und älter bringt gesundheitlichen Gewinn

- Sport im Alter hält Immunsystem fit

- Sport schützt vor Krebs

- Sport, aber keine Spitzenbelastungen

- Radeln und Osteoporose

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Kommentare 
cource schrieb am 13.12.2017 19:49 Uhrzustimmen(75) widersprechen(54)
"..Wenn wir jedem Individuum das richtige Maß an Nahrung und Bewegung zukommen lassen könnten, hätten wir den sichersten Weg zur Gesundheit gefunden." (Hr).." genau und was verhindert das richtige maß? die elendige schinderrei/malochen/stress verhindert das richtige maß, weil es die tägliche zeit und energie/hormone raubt und sogar das testosteron in stresshormone umwandelt und die machen uns krank und bei zeiten tot
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