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10.06.2019 | 00:02 | Aktueller Rat Baden-Württemberg 

Ackerbau: Winterweizen, Mais, Zuckerrüben, Erbsen und Bohnen im Visier

Karlsruhe - Die Anbau- und Pflanzenschutzexpertin vom Landwirtschaftsamt im Kreis Heilbronn A. Vetter berichtet über den Stand der Kulturen und erläutert aus ihrer Sicht notwendige Arbeiten in diesen Ackerbaukulturen und bezieht Stellung zur Notwendigkeit der Bekämpfung von Getreidehähnchen und Blattläusen.

Maisanbau
(c) proplanta
Winterweizen: Ist eine Blütenbehandlung gegen Fusarien wegen anfälliger Sorte oder aufgrund der Vorfrucht geplant, muss diese ca. 2 Tage zuvor bzw. zwei Tage nach dem Infektionszeitpunkt stattfinden.

Ein hohes Risiko für eine Infektion mit Fusarien in der Blüte (BBCH 61-65) besteht, wenn die Temperaturen bei ca. 20°C liegen und die Ähren durch Niederschlag befeuchtet sind. Hierbei erlauben die Azolprodukte Osiris und Prosaro eine gute Fusarium-Kontrolle.

Achtung: Getreidehähnchen sind in den Weizenbeständen vorhanden. Die Durchführung von Bestandeskontrollen auf Ei- bzw. Larvenbesatz ist zwingend notwendig. Die Schadensschwelle liegt bei 20% der Blattfläche oder 0,5 bis 1,5 Eier und Larven je Halm. Von einer prophylaktischen Insektizidanwendung ist abzusehen. Die Schadensschwelle beim Blattlausbesatz ist erst dann erreicht, wenn Ende der Blüte 65% der Ähren und/ oder Fahnenblätter befallen sind.


Mais: Mais, der durch Frost geschädigt war, hat sich aufgrund der Wetterlage gut erholen können. Ausstehende Herbizidbehandlungen sind jetzt durchführbar. Mittelempfehlungen dazu siehe das Heft zum Integrierten Pflanzenschutz 2019, Seite 22, Tabelle 12.

Am 20.05.2019 wurden in Talheim Licht- und Pheromonfallen zur Überwachung des Maiszünslerflugs aufgestellt. Über die weiteren Fallenfänge und den Einsatztermin der Trichogrammen wird das Amt rechtzeitig informieren.


Zuckerrüben: Zum Reihenschluss empfiehlt die Heilbronner Pflanzenschutzexpertin die Ausbringung einer Bordüngung auf Sandböden mit geringer Wasserkapazität oder auf flachgründigen, schwierigen Böden mit hohem bis sehr hohem pH-Wert in Trockengebieten sowie auf besseren Böden mit überhöhten pH-Werten.

Die schwarze Bohnenlaus tritt aufgrund der Witterungsverhältnisse stark auf. Aber auch die Gegenspieler wie z.B. Marienkäfer sind in einer Vielzahl vorhanden! Nur bei Starkbefall wird der Einsatz des nützlingsschonenden Mittels Pirimor Granulat 300 g/ha in 300 Liter Wasser/ha empfohlen.


Erbsen – Ackerbohnen: Bestandeskontrollen zur Feststellung des Blattlausbefalls sind unerlässlich. Die grüne Erbsenblattlaus und die schwarze Bohnenblattlaus sind die wichtigsten Überträger für Nanoviren. Bei zwingendem Bedarf einer Bekämpfung dieser Schaderreger empfiehlt die Expertin aus Heilbronn das Produkt Pirimor (das Mittel darf zweimal eingesetzt werden).

(Informationen aus dem Landkreis Heilbronn vom 07.06.2019)
ltz augustenberg
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