Zwar werbe der Handel bei den Verbrauchern mit regionalen Produkten, setze konkret aber statt auf heimische Kartoffeln auf das starke Kartoffelangebot aus dem Mittelmeerraum, teilte der
Landesbauernverband am Donnerstag in Hannover mit.
«Der
Lebensmitteleinzelhandel fordert Regionalität und bewirbt saisonale Produkte, aber im Zweifelsfall bevorzugt er preiswerte Ware», sagte der Vorsitzende der Frühkartoffel-Erzeugergemeinschaft im Raum Burgdorf in der Region Hannover, Henning Meyer.
Dieser Widerspruch an Erwartungen und tatsächlichem Handeln dränge die Erzeuger vor Ort ins Abseits. «Wir haben hohe Kosten durch unsere strengen Standards», sagte Meyer. Die Landwirte würden diese akzeptieren, könnten dann aber im Preis nicht mit den Angeboten der Konkurrenz aus dem Ausland mithalten.
Zusätzlich rechnen die Anbauer von
Frühkartoffeln wegen des trockenen und heißen Wetters in diesem Jahr mit einer um 20 Prozent geringeren Ernte. Auch schlage die Bewässerung der Äcker mit höheren Kosten zu Buche, berichtete Meyer.
«Nach einem schwierigen Jahr 2017 sorgte auch 2018 für erheblich Probleme.» Er rechne damit, dass etliche Landwirte den Anbau von Frühkartoffeln einer kritischen Prüfung unterziehen und die
Anbauflächen künftig kleiner ausfallen könnten.