In einer aktualisierten Prognose geht das Australische Amt für die Land- und Rohstoffwirtschaft (ABARES) davon aus, dass sich die Erzeugung von Wintergetreide 2018/19 auf 25,24 Mio. t belaufen wird, womit das bereits schwache Ergebnis der Vorsaison um ein Fünftel unterschritten wird. Für das Produktionsminus machen die Analysten neben Frösten und der
Dürre in vielen Landesteilen auch den Rückgang der
Anbauflächen um 15 % verantwortlich. Eine Reihe von Farmern habe wegen der geringen Ertragserwartungen Produktionsareale für den Anbau von
Grünfutter genutzt, um von den hohen Preisen für dieses Produkt zu profitieren, erläuterten die Experten.
Im Einzelnen erwartet ABARES für Weizen im Vergleich zu 2017/18 ein Ernteminus von 4,29 Mio. t oder 20,2 % auf 16,96 Mio. t und für Gerste eine Verringerung um 1,62 Mio. t oder 18,1 % auf 7,31 Mio. t. Im Vergleich zur Septemberschätzung wurde die Weizenmenge um gut 2 Mio. t nach unten korrigiert, die von Gerste um 1 Mio. t. Die Farmer werden nach Einschätzung der Analysten aus Canberra auch deutlich weniger Hafer und Triticale von ihren Feldern holen. Bei anderen Winterfrüchten werden ebenfalls deutliche
Ernteeinbußen erwartet; so soll das Aufkommen von Raps im Vorjahresvergleich um 1,43 Mio. t oder 38,9 % auf 2,24 Mio. t sinken.
Noch stärker dürfte aufgrund der drastisch reduzierten Anbaufläche die Erzeugung von Kichererbsen einbrechen, nämlich um gut 70 % auf 330.000 t. ABARES veröffentlichte zudem eine neue Produktionsschätzung für Sommerfrüchte wie Sorghum, Baumwolle, Reis und Mais. Diese werden vor allem in New South Wales und Queensland angebaut. Insgesamt haben die Erzeuger ihre Anbaufläche gegenüber 2017/18 um 17,8 % auf 1,10 Mio. ha eingeschränkt, wobei vor allem weniger Baumwolle angepflanzt wurde.
Die Gesamtproduktion dieser Kulturen wird nach Angaben der australischen Fachleute um 24,5 % auf 3,01 Mio. t abnehmen. Maßgeblich dafür sind vor allem deutliche Produktionsrückgänge bei Reis und Baumwolle. Bei
Sorghum soll die Ernte 2018/19 dagegen mit 1,52 Mio. t um 5,9 % größer ausfallen als im Vorjahr.