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10.12.2018 | 07:32 | Getreideernte 
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Australische Wintergetreideernte sinkt auf Zehnjahrestief

Canberra - Die laufende Wintergetreideernte in Australien wird noch kleiner ausfallen als bislang angenommen und dürfte auf ein neues Zehnjahrestief sinken.

Getreideernte 2019
(c) proplanta
In einer aktualisierten Prognose geht das Australische Amt für die Land- und Rohstoffwirtschaft (ABARES) davon aus, dass sich die Erzeugung von Wintergetreide 2018/19 auf 25,24 Mio. t belaufen wird, womit das bereits schwache Ergebnis der Vorsaison um ein Fünftel unterschritten wird. Für das Produktionsminus machen die Analysten neben Frösten und der Dürre in vielen Landesteilen auch den Rückgang der Anbauflächen um 15 % verantwortlich. Eine Reihe von Farmern habe wegen der geringen Ertragserwartungen Produktionsareale für den Anbau von Grünfutter genutzt, um von den hohen Preisen für dieses Produkt zu profitieren, erläuterten die Experten.

Im Einzelnen erwartet ABARES für Weizen im Vergleich zu 2017/18 ein Ernteminus von 4,29 Mio. t oder 20,2 % auf 16,96 Mio. t und für Gerste eine Verringerung um 1,62 Mio. t oder 18,1 % auf 7,31 Mio. t. Im Vergleich zur Septemberschätzung wurde die Weizenmenge um gut 2 Mio. t nach unten korrigiert, die von Gerste um 1 Mio. t. Die Farmer werden nach Einschätzung der Analysten aus Canberra auch deutlich weniger Hafer und Triticale von ihren Feldern holen. Bei anderen Winterfrüchten werden ebenfalls deutliche Ernteeinbußen erwartet; so soll das Aufkommen von Raps im Vorjahresvergleich um 1,43 Mio. t oder 38,9 % auf 2,24 Mio. t sinken.

Noch stärker dürfte aufgrund der drastisch reduzierten Anbaufläche die Erzeugung von Kichererbsen einbrechen, nämlich um gut 70 % auf 330.000 t. ABARES veröffentlichte zudem eine neue Produktionsschätzung für Sommerfrüchte wie Sorghum, Baumwolle, Reis und Mais. Diese werden vor allem in New South Wales und Queensland angebaut. Insgesamt haben die Erzeuger ihre Anbaufläche gegenüber 2017/18 um 17,8 % auf 1,10 Mio. ha eingeschränkt, wobei vor allem weniger Baumwolle angepflanzt wurde.

Die Gesamtproduktion dieser Kulturen wird nach Angaben der australischen Fachleute um 24,5 % auf 3,01 Mio. t abnehmen. Maßgeblich dafür sind vor allem deutliche Produktionsrückgänge bei Reis und Baumwolle. Bei Sorghum soll die Ernte 2018/19 dagegen mit 1,52 Mio. t um 5,9 % größer ausfallen als im Vorjahr.

Anbau und Ernte Feldfrüchte AustralienBild vergrößern
Anbau und Ernte ausgewählter Feldfrüchte in Australien
AgE
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Kommentare 
agricola pro agricolas schrieb am 10.12.2018 15:31 Uhrzustimmen(49) widersprechen(6)
Sind obige Daten und Fakten mit dem USDA abgestimmt, dieses wird selbige sicherlich nicht bestätigen wollen.

Eine solche Extremsituation wird in der realen Welt jedoch mit Horrorbildern untermalt von einer dortigen Flughundekatastrophe, wo in großen Scharen diese Tiere zu tausenden, gar zu zehntausenden brutalst verenden. Man hat ein solches Szenario in Australien so noch nicht erlebt. Eine Ursächlichkeit dafür ist zu verorten in der gleißenden Hitze gepaart mit vorherrschendem absolutem Wassermangel.

Nach wie vor werden wir aber medial immer wieder gegenläufig mit den verschiedensten Beruhigungspillen -räusper: Fake News- durchgängig versorgt. Verfolgt man parallel dazu die überaus regen Aktivitäten an der CBoT mit den dortigen „Wahrheiten“, so darf man unumwunden resümieren, dass ein durchgängig desaströses Erzeugerpreisniveau die Grundlage sämtlicher Aktivitäten im Bauernumfeld widerspiegeln; was an Mengen auf der Südhalbkugel wegbricht, ist gefühlt noch immer nicht der Rede wert, schlichtweg einfach irrelevant. Ware ist zumindest auf sämtlichen, heute weltweit vernetzten Bildschirmen in Hülle und Fülle jederzeit verfüg- und abrufbar. - So what!?

Deutsche Verarbeiter im Futtermittelsektor, gleichermaßen im Mühlenumfeld üben sich dato erwartungsgemäß in vornehmer Zurückhaltung, sind nach eigenem Bekunden weit bis ins kommende Jahr hinein bestens versorgt und hinreichend eingedeckt, so man selbigen Einlassungen Glauben schenken darf.

Wem wohl aber bei vorstehenden Meldungen das eigene Herz urplötzlich noch weiter in die Hosentasche rutschen dürfte ist unsere Malzindustrie. Jene Protagonisten sind es bislang gewohnt, ihr Preisdiktat im Rahmen einer ruinösen Billigmacherei gegenüber den bäuerlichen Erzeugern auf Biegen und Brechen gnadenlos durchzuboxen. Qualitäten müssen im heurigen Jahr akzeptiert werden, wo man in früheren Zeiten müde lächelnd die absoluten Stossgrenzen längst überschritten hätte - bei Eiweißwerten, angesiedelt zwischen 14-15% muss man plötzlich den Lieferanten dennoch die Füße küssen. Ganz neue, wenig vertraute „Bierszenewelten“. Jetzt rächt sich langsam bitterlich, dass man über Jahrzehnte die Bauern brutalst mit Füßen getreten hat.

Noch weit aufschlussreicher geht es derzeit auf dem Kartoffelmarkt zur Sache. Da kann es selbst das USDA mit seinen übersinnlichen Fähigkeiten nur noch schwerlich „marktbereinigend“ alleine mittels emsigem Huschen über die dortigen Computertastaturen richten. Eine dahingehende Versorgungssicherheit lässt sich schlichtweg nicht mehr einfach aus dem Hut zaubern. Die Verbraucher latzen aktuell ohne großes Murren 0,50 €/kg; es ist noch gar nicht allzu lange her, wo unser prominenter Medien-Bauer Willi seinen Wutbrief an die Heerschar der Verbraucher richtete und sich über Kartoffelpreise von 1 € pro Dezitonne entrüstete.

Jeder, der es heute noch wagt, uns Bauern dahingehend indoktrinieren zu wollen, immer noch mehr produzieren zu müssen, gehörte mittlerweile rechtsverbindlich persönlich in die Haftungsverpflichtung genommen; es ist einfach nur noch skandalös, dass man das gemeine Bauernvolk stetig nur noch ärmer macht.
Wer dato am meisten produziert, gehört zu welcher Gruppe unter den Betrieben!? - Schämt euch alle bis ins tiefste Innere eurer Seelen!!!

Mit den besten vorweihnachtlichen Grüßen von eurem kleinen Bäuerlein.
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