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26.04.2019 | 00:03 | Rapsanbau 

Bauernverband erwartet ein Drittel weniger Rapsflächen

Bad Homburg - Die Trockenheit des vergangenen Jahres macht Hessens Rapsbauern zu schaffen: Da bei der Aussaat im August und September 2018 Feuchtigkeit fehlte, konnten vielerorts die Körner nicht richtig keimen.

Rapsanbau 2019
Leuchtend gelbe Rapsfelder sind in diesem Frühjahr seltener zu sehen als sonst. Die Trockenheit des vergangenen Jahres lässt die Anbau-Flächen schrumpfen. Die Landwirte sorgen sich um ihre Erträge. Sie sind nicht die einzigen, die unter dem Rückgang leiden. (c) proplanta
«Dies hat dazu geführt, dass wir in diesen Tagen deutlich weniger leuchtend gelb blühende Rapsfelder in unserer Kulturlandschaft vorfinden», sagte der Vizepräsident des Hessischen Bauernverbandes, Thomas Kunz, am Donnerstag in Bad Homburg.

Demnach schrumpft die Anbaufläche in diesem Jahr voraussichtlich um rund ein Drittel. Nachdem die Ölfrucht 2018 in Hessen auf 55.000 Hektar angebaut wurde, dürften es den Angaben zufolge in diesem Jahr nur noch 36.300 Hektar sein. Bei der Rapsernte erwartet der Verband bis zu ein Viertel weniger Ertrag. Da die Saat wegen der Trockenheit nicht gut aufging, mussten manche Bauern ihre Felder umpflügen und andere Feldfrüchte anbauen. Raps ist die Ölfrucht, die am häufigsten in Deutschland angebaut wird. Die Körner werden zu Rapsöl verarbeitet.

Neben der Witterung setzten zuletzt auch Preisschwankungen und ein Überangebot von Soja und Palmöl auf dem Weltmarkt für Ölsaaten den Rapsanbau zunehmend unter Druck, wie der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen mitteilte. Bereits seit einigen Jahren sind die Rapsflächen in Hessen daher rückläufig. In den Vorjahren fiel der Rückgang mit fünf bis sechs Prozent aber noch moderat aus.

Neben den Bauern bekommen auch Bienen und Imker die schwindenden Anbauflächen zu spüren. In der Blütezeit von April bis Mai ist der Raps für Bienen ein wichtiger Nektar- und Pollenlieferant. «Die Honigernte kann in diesem Jahr etwas weniger werden», sagte Manfred Ritz, Vorsitzender des hessischen Imkerverbandes mit Blick auf die schrumpfenden Rapsflächen. Der Verband rechnet dieses Jahr mit 10 bis 20 Prozent weniger Rapshonig.

Nach der Obst- und Rapsblüte beginne für die Bienen ab dem Frühsommer ohnehin eine Durststrecke, sagte Ritz. Wenn dann noch Raps fehle, seien Blühstreifen an den Äckern umso wichtiger, appellierte er an die Landwirte. Damit die Bienen das ganze Jahr über ausreichend Nahrung finden, sollten Landwirte dort auf verschiedene Pflanzen mit unterschiedlichen Blühzeiten setzen.
dpa/lhe
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