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16.09.2018 | 11:02 | Brotgetreideernte 

Deutsches Brotgetreide hat 2018 gute Qualität

Karlsruhe - Die diesjährige Brotgetreideernte in Deutschland hat eine recht gute Qualität. Wie das Max-Rubner-Institut (MRI) am Dienstag (11.9.) mitteilte, weist der Winterweichweizen gemäß den vorläufigen Zwischenergebnissen im Schnitt aller untersuchten Proben einen Rohproteingehalt von 12,8 % auf; im Vorjahr waren im Mittel 13,0 % erzielt worden.

Brotgetreide
(c) proplanta
Der Sedimentationswert als indirektes Maß zur Bestimmung der Proteinqualität liegt mit 46 ml ebenfalls etwas unter dem Vorjahreswert von 47 ml. Bezogen auf die Beschaffenheit der Stärke ist die diesjährige Weizenernte laut MRI als unproblematisch einzustufen. Nur 1,3 % der Proben weisen eine Fallzahl - das Maß für die Backqualität - unterhalb von 220 Sekunden auf; 2017 hatte sich dieser Anteil noch auf 23,9 % belaufen. Bei den Feuchtklebergehalten sind mit 27,4 % im Schnitt höhere Werte als bei der vorjährigen Ernte mit 26,6 % festzustellen.

Auch die Glutenqualitäten sind nach Angaben der Experten aus Karlsruhe bislang als sehr gut dehnbar einzustufen. Zudem ist das Hektolitergewicht in diesem Jahr mit 79,1 kg/hl überdurchschnittlich ausgefallen, während der Schmachtkornanteil mit 1,1 % um 0,2 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert liegt.

Beim Roggen haben dem MRI zufolge die langanhaltenden Schönwetterbedingungen während der Kornfüllungsphase und der Ernte die Kornentwicklung und gleichzeitig auch die Enzymaktivität gehemmt. Die Beschaffenheit der Stärke spiegelt das in diesem Jahr mit einem extrem hohen Amylogramm-Maxima von 1.474 Einheiten wider. Zudem liegen die durchschnittlichen Fallzahlen 2018 mit 264 s deutlich über dem Vorjahresniveau von 159 s, und die Verkleisterungstemperaturen sind von 65,5 °C im Vorjahr auf jetzt 71,9°C gestiegen.

Bislang haben laut Mitteilung des MRI alle ausgewerteten Proben die Anforderungen für die Brotroggenqualität erfüllt, im vergangenen Jahr war das nur bei 69 % der Fall gewesen. Auch das mittlere Hektolitergewicht des Roggens ist mit 75,4 kg/hl gegenüber dem Vorjahr mit 72,0 kg/hl besser ausgeprägt.

Allerdings liegt der Anteil an Schmachtkorn mit 8,9 % bei der diesjährigen Ernte deutlich über dem Wert von 2017 mit 3,9 %. Weiter zurückgegangen ist nach Institutsangaben das Vorkommen von Mutterkornsklerotien, wobei der Mittelwert von 0,3 g/kg um 0,1 g unter dem Niveau von 2017 blieb.
AgE
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