„Wir müssen die Erträge mittlerweile weiter nach unten korrigieren, landesweit wird die
Getreideernte um rund ein Drittel niedriger ausfallen als im schon enttäuschenden Vorjahr“, fasst Landvolkpräsident Albert Schulte to Brinke zusammen. Konkret bedeutet das landesweit eine um zwei Mio. Tonnen geringere Ernte.
Die Landwirte hoffen zum Ausgleich für diese Ertragseinbußen auf steigende Preise. Bei vielen
Bauern sind zugleich aber nach zwei schlechten Vorjahren die finanziellen Reserven erschöpft. „Zu der Noternte kommt dann der Notverkauf“, bedauert der Landvolkpräsident.
Erhebliche Probleme befürchtet er auch für die Viehhalter. Auf den
Wiesen wachse kein Gras nach, der
Silomais als wichtigste Futterpflanze zeige ebenfalls deutliche Folgen der zu trockenen Sommerwitterung. Bei
Rüben und Kartoffeln seien die Einbußen nun ebenfalls unvermeidlich.
„Überall auf den Höfen werden die Mindererträge die
Liquidität erheblich belasten“, sagt Schulte to Brinke und fügt an: „Hier ist die konkrete und schnelle Hilfe des Landes notwendig“. An
Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast geht daher die Aufforderung, bereits jetzt alle Weichen zu stellen, damit die
Agrarprämien so frühzeitig wie möglich und vollständig spätestens in den ersten Dezembertagen auf den Konten der Empfänger gut geschrieben werden können.
„Damit werden die
Betriebsleiter zumindest in die Lage versetzt, ihren finanziellen Verpflichtungen wie unter anderem Pachtzahlungen sowie Finanzierung von Saatgut oder Futter nachzukommen“, verdeutlicht Schulte to Brinke.
Überall im Lande erleben die Landwirte jetzt bei der Ernte zum Teil dramatische Abstriche gegenüber „normalen“ Jahren, besonders deutlich fallen diese auf den leichten Standorten ohne
Beregnung aus. Auf den Beregnungsstandorten im Nordosten konnte mit erheblichem Aufwand ein Totalausfall verhindert werden, aber selbst auf den besseren Bördestandorten um Hildesheim oder Braunschweig füllen sich die Mähdreschertanks deutlich langsamer als in anderen Jahren.