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05.11.2019 | 00:49 | Aktueller Rat zum Pflanzenschutz 

Gemüsebau: Sind Maßnahmen gegen tierische Schädlinge notwendig?

Karlsruhe - Der Gemüsebauexperte im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald A. Altmann setzt routiniert auf den Einsatz von Nützlingen und gibt Tipps dazu ob Behandlungen gegen tierische Schädlinge tatsächlich notwendig sind und wie sie im Profianbau bekämpft werden können.

Gemüsebau
(c) proplanta
Lauchminierfliege: In den vergangenen zwei Wochen waren in den Porree- und Schnittlauchbeständen kaum noch Lauchminierfliegen zu sehen. Auf ihre Anwesenheit deutet häufig nur Eiablage im Schnittlauch hin. Diese ist stark rückläufig. Allerdings ist es gut möglich, dass in warmen, trockenen Stunden nochmals Tiere aus ihren Verstecken kommen.

Wo Lauch, Knoblauch, Bundzwiebeln mit Netzen vor Befall geschützt werden, sollten diese in der laufenden Woche abgenommen werden - zumindest an Standorten, in deren Nähe die verräterischen Fraßpunkte gefunden wurden.

Kohlfliege: Vergangene Woche konnte man örtlich noch Kohlfliegen in den Beständen sehen. Nach dem warmen Wochenende sollte die Gefahr aber endgültig vorüber sein. Denn unter 15°C legt die Kohlfliege keine Eier mehr ab.

Möhrenfliege: Auch der Möhrenfliege ist das Wetter zu ungemütlich geworden. Gelbtafeln zeigen auf allen Standorten, dass sie ihre Aktivität eingestellt hat.

Raupen: Auch die Raupensaison im Freiland geht zu Ende. Wo länger als drei Wochen keine Maßnahmen mehr durchgeführt wurden, kann es noch alten Befall mit Raupen an Kohl, Spinat, Mangold, Salat u. a. geben. Da die Besatzzahlen meist aber sehr gering sind, die genannten Schädlinge bei Kälte wenig fressen oder ihr Futter bald geerntet wird, ist eine Bekämpfung meist nicht mehr nötig.

Anders sieht es in den Gewächshäusern aus. Da kann es noch frischen Befall durch Gamma- oder Achateule geben, der u.U. bekämpft werden muss. Gegen die Raupen der Kohlmotte, deren Fensterfraß vereinzelt in Kohlrabi, Rucola oder Asia-Salaten zu finden ist, besteht dagegen in aller Regel kein Handlungsbedarf mehr. Ihr ist es jetzt zu kalt für eine weitere Vermehrung.

Blattläuse: Die Blattlaussaison im Freiland ist praktisch vorbei. Bei nasskaltem Wetter sind keine Verbreitungsflüge mehr zu erwarten. Massenvermehrung der Mehligen Kohlblattlaus an befallenen Pflanzen ist aber noch möglich. Eine Bekämpfung wird jetzt allerdings schwierig. Die Auswahl an kältetoleranten Insektiziden ist gering. Bei über 10°C wirken noch Neonicotinoide wie beispielsweise Calypso oder Mospilan SG. Darunter können noch Neudosan Neu oder Micula eingesetzt werden.

Im Gewächshaus sind bei den Winterkulturen regelmäßige Kontrollen sinnvoll, zumindest, solange noch Sommerkulturen stehen und sukzessive geräumt werden.

(Informationen aus dem Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald vom 04.11.2019)
ltz augustenberg
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