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07.07.2019 | 10:00 | Ernteprognose 
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Getreideernte 2019 knapp unter dem Durchschnitt erwartet

Berlin - Der Deutsche Bauernverband (DBV) geht in seiner Prognose von einer Getreideernte in Höhe von rund 47 Millionen Tonnen aus.

Ernteprognose Getreide
(c) proplanta
Das ist rund 1 Million Tonnen weniger als der Durchschnitt der Jahre 2013 bis 2017. Gegenüber dem Dürrejahr 2018 liegen die Erwartungen rund neun Millionen Tonnen höher. „Der Vergleich der diesjährigen Erntemenge mit dem Extremjahr 2018 verzerrt das Bild etwas. Wir erwarten in diesem Jahr eine Ernte knapp unter dem Durchschnitt. Die Nachwirkungen der Dürre sind noch immer deutlich spürbar. Für die angespannte wirtschaftliche Lage in vielen Betrieben wird auch dieses Jahr keine Verbesserung bringen“, sagt der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied.

Die diesjährige Getreideernte ist unter schwierigen Vegetationsbedingungen herangewachsen. Die extreme Trockenheit des Sommers 2018 hielt bis zur Aussaat des Wintergetreides im vergangenen Herbst an. In den besonders betroffenen Gebieten sind die Bestände daher spät und vielfach nur lückenhaft aufgelaufen. Nach einem zu trockenen Jahresbeginn haben sich die Niederschläge und die kühle Witterung im Mai positiv auf die Ertragsaussichten ausgewirkt.

„Die Niederschlagsverteilung war regional sehr unterschiedlich. Durch die insbesondere im Osten Deutschlands nach wie vor zu trockenen Bodenverhältnisse sind dort mancherorts erhebliche Trockenschäden festzustellen. Auch haben Starkregen und Hagel teilweise die Getreidebestände stark geschädigt“, erläutert Rukwied die unterschiedlichen Gegebenheiten.

In weiten Teilen Deutschlands stehen die Getreidebestände trotzdem gut da. Allerdings könnte die extreme Hitze der letzten Juni-Woche den Winterweizen geschädigt haben. Die für den Ertrag wichtige Kornfüllung findet bei großer Hitze und Wassermangel nicht mehr statt.

In Deutschland wurde zur Ernte 2019 auf einer Fläche von 6,4 Millionen Hektar Getreide angebaut. Winterweizen ist weiterhin die bedeutendste Kultur im deutschen Getreideanbau. Mit einer Fläche von 3 Millionen Hektar wird der Mittelwert der Jahre 2013 bis 2017 in Höhe von 3,1 Millionen Hektar knapp verfehlt. Die Flächenanteile von Winter- und Sommergetreide ähneln nach den deutlichen Verschiebungen des vergangenen Jahres wieder dem Durchschnitt der Jahre 2013 bis 2017.

Die bedeutendste Ölpflanze in Deutschland ist Winterraps, an dem deutlich die Nachwirkungen der Dürre 2018 zu erkennen sind. Die Anbaufläche von 887.000 Hektar unterschreitet die Anbaufläche des Vorjahres deutlich um fast 30 Prozent (337.000 Hektar). Das liegt daran, dass die Aussaat von Winterraps mitten in die Dürrephase gefallen und somit erfolglos gewesen wäre.  Darüber hinaus ist der Rapsanbau von Einschränkungen im Bereich der Pflanzenschutzmittel betroffen. In der Folge wird derzeit eine Erntemenge von nur rund 3,1 Millionen Tonnen erwartet.

Vielerorts läuft die Ernte der Wintergerste. Für die Getreideernte sind beständige sommerliche Witterungsverhältnisse erforderlich. Hackfrüchte wie Kartoffeln und Zuckerrüben sowie Mais benötigen dagegen eine ausreichende Wasserversorgung in den Sommermonaten. Eine üppige Grundfutter- und Silomaisernte ist für die von der Futterknappheit des vergangenen Jahres betroffenen Tierhaltungs- und Futterbaubetriebe existenziell.

Der DBV erstellt seine Ernteprognose auf der Basis von Umfragen unter den 18 Landesbauernverbänden zu ihren aktuellen Ertragsschätzungen.
Getreideernte Deutschland Entwicklung 2013-2019Bild vergrößern
Getreideernte Deutschland 2013-2019
Rapsernte Deutschland Entwicklung 2013-2019Bild vergrößern
Rapsernte Deutschland 2013-2019
Niederschläge Februar Normalwerte - AbsolutBild vergrößern
Niederschläge Februar Normalwerte - Absolut
Niederschläge Juni Normalwerte - AbsolutBild vergrößern
Niederschläge Juni Normalwerte - Absolut
Ernteprognose Deutschland 2019: Weizen Gerste Roggen Mais RapsBild vergrößern
Ernteprognose 2019
Ernteprognose Europa 2019: Weizen Gerste Roggen Mais RapsBild vergrößern
Ernteprognose Europa 2019
Getreideproduktion weltweit 2015-2019Bild vergrößern
Getreideproduktion weltweit 2015-2019
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Kommentare 
agricola pro agricolas schrieb am 08.07.2019 10:11 Uhrzustimmen(28) widersprechen(5)
UPDATE:

ENTSPANNUNG!!!!! - Am WE hat es bei vorherrschenden Wasserdefiziten von mehr als 100 Liter sagenhafte allenfalls knapp 3 Liter im Durchschnitt geregnet. Hinreichend Potential zu Wochenbeginn mithin, um die Börsenpreise über unsere gesamte bäuerliche Produktpalette hinweg noch desaströser weiter auf Talfahrt zu schicken.

Großflächig gerade im nördlichen Teil vom Ländle, Rukwieds angestammter Heimat, herrscht Wassernotstand; daran vermag auch die Tatsache, dass genau eben DORT(!) noch vor dem eigentlichen, aktuell ohnedies extrem verfrühten Druschbeginn, sagenumwobene mehr als 12 TONNEN (!!!) PRO HEKTAR GERSTE laut Raiffeisen-Erntebarometer eingefahren werden durften, rein gar nichts ändern. - Unserer ach so gütigen Frau Holle sei Dank, Wasser kommt segensreich von oben keines bis allenfalls sehr spärlich wenig nach, so lässt sie eben direkt ihre Getreidekörner vom Himmel regnen!!! :-)

Sofern es Herrn Rukwied aktuell nach einer Schiffsreise auf der Elbe in Norddeutschland gelüsten sollte, so kann er das vorausschauend planend spottbillig umsetzen: Es genügt ein verlässliches Paar Gummistiefel, um die Elbe per pedes zu durchwaten; schafft vielleicht die notwendige Zeit und Muße, gedanklich einmal tief in sich zu gehen...!?

Ach, unser BÖrsen-Kuschelkönig Rukwied mit seiner gesamten Entourage - sind sie nicht allesamt nur noch herzig!? Phil Hogan ist in Reihen der berufsständischen Vertretung infolge des bauernseits „verunfallten“ Mercosur-Abkommens dem Vernehmen nach zum Abschuss freigegeben. Empfiehlt sich da nicht vielleicht dieser erste Repräsentant von COPA/COGECA als durchaus zu begrüßende personelle Alternative? Bei vielen Verbänden und den meisten Wirtschaftsinteressengruppen, die herausragend gut AN DER LW verdienen, löste das sicherlich förmlichst wahre Begeisterungsstürme aus!

Nestlé als renditestärkster Konsumgüterproduzent & Co., für selbige wäre DAS ein absoluter Glücksfall, unser wahrlich eloquent extrem dienstbeflissener Börsenliebling als EU-Agrarkommissar mit seiner stets getreuen Entourage...
agricola pro agricolas schrieb am 07.07.2019 11:44 Uhrzustimmen(36) widersprechen(3)
...Unverbesserliche Schlafmützen, oder mit welchen Intentionen wartet man ansonsten mit derartigen Prognosen zum gegenwärtigen Zeitpunkt auf!?
markus bamberger schrieb am 07.07.2019 10:36 Uhrzustimmen(36) widersprechen(7)
welche träumer geben so eine prognose ab ?
oder sind es Erfüllungsgehilfen von genossenschaften und industie ??
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