Wie der dortige Landwirtschaftsverband Coldiretti am vergangenen Freitag (12.8.) mitteilte, soll die Gesamtproduktion um 5 % höher als im Vorjahr ausfallen, als 47,5 Mio. hl vermeldet wurden. Allerdings fällt die Entwicklung in den einzelnen Regionen sehr unterschiedlich aus. So rechnet Apulien mit einer Steigerung von 15 %, während sich die Weinbauern in der Lombardei aufgrund der
Wetterkapriolen in diesem Jahr auf ein Minus von 10 % einstellen.
Die Ernte hat etwa eine Woche später als im vergangenen Jahr begonnen, als die Lese aufgrund von hohen Temperaturen und ausgeprägter Trockenheit die früheste in den vergangenen Jahrzehnten gewesen war. Sollte die diesjährige Ernte in Frankreich wegen Pilzdrucks und Spätfrösten geringer ausfallen als 2015, könnte Italien mengenmäßig den traditionellen Konkurrenten wieder überholen.
Aufgrund des milden Winters und eines frühen Austriebs sowie derzeit niedrigen Temperaturen in Italien erwartet Coldiretti eine gute Qualität der Trauben. Mit dem Beginn der Traubenernte in Italien wird laut Coldiretti einWirtschaftsmotor aktiviert, der fast 10 Mrd. Euro Umsatz allein aus dem Verkauf des Weines generiere und Beschäftigungsmöglichkeiten für 1,3 Millionen Menschen biete.
In Italien gibt es den Angaben zufolge 650.000 ha Rebfläche, von denen 480.000 ha Trauben für Weine mit kontrollierter Ursprungsbezeichnung (DOC), garantierter Ursprungsbezeichnung (DOCG) und typischer geografischer Herkunft (IGT) produzieren. Mehr als die Hälfte des Umsatzes mit Wein wird inzwischen auf den Auslandsmärkten realisiert, mit steigender Tendenz. Laut Coldiretti erhöhten sich die Weinexporte im ersten Quartal 2016 um 2 %.