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29.07.2009 | 06:24 | Feigenernte  

In der Pfalz beginnt die Feigenernte - Pfälzer Feigenbörse eröffnet

Neustadt/Weinstraße - Etwas später als üblich sind in der Pfalz die ersten Feigen reif geworden.

Feigenbaum
(c) proplanta
Fast zwei Monate lang können nun in der feigenreichsten Region Deutschlands die exotischen Früchte geerntet und gekostet werden. Dazu lädt die Initiative Pfalz.Marketing zu "Feigenwochen" in ausgewählten Restaurants ein und organisiert für den Handel mit den Früchten eine "Feigenbörse". Im mediterranen Klima der Pfalz wachsen etwa 50.000 Feigenbäume und -sträucher, so viele wie nirgendwo sonst in Deutschland. Schätzungen zufolge werden jährlich etwa 80.000 Kilo Feigen geerntet. Die Früchte werden allerdings ausschließlich von der heimischen Gastronomie verarbeitet oder von Privatleuten verzehrt. Einen Handel im größeren Stil gibt es ebenso wenig wie einen erwerbsmäßigen Anbau.

Die diesjährige Ernte wird nach Einschätzung von Werner Ollig, dem Leiter der Gartenakademie Rheinland-Pfalz beim Dienstleistungszentrum Rheinpfalz (DLR) nicht so üppig ausfallen: „Es gibt sicher weniger als in guten Jahren.“ Als Grund nennt er den strengen und langen Winter. Während die Pflanzen an Hauswänden und anderen geschützten Stellen auch extreme Minusgrade gut überstanden hätten, seien viele frei und ungeschützt stehende Feigen erfroren. „Der Strauch geht dabei nicht kaputt, sondern treibt wieder aus, trägt aber dann ein Jahr keine Früchte“, berichtet Ollig. Er schätzt, dass etwa zehn bis zwanzig Prozent der Pfälzer Feigenpflanzen geschädigt wurden. Witterungsbedingt habe die Feigenernte etwa zehn bis vierzehn Tage später begonnen als üblich. „Doch jetzt dürfen wir uns bis in den September hinein täglich auf süße Feigen vom Baum freuen“, sagt Ollig. 

Wer jetzt auf den Geschmack gekommen ist, findet  nicht nur jede Menge Informationen über die Pfälzer Feigen, sondern auch die Adressen von Restaurants, die Feigengerichte auf der Karte haben. Die Restaurants nehmen an den „Pfälzer Feigenwochen“ teil, welche die Initiative Pfalz.Marketing organisiert. Einige Restaurants haben sogar Bilder eines Feigengerichtes ins Netz gestellt, bei anderen ist nur das Gericht benannt. Über einen „link“ zu dem teilnehmenden Restaurant können Interessenten weitere Informationen abrufen. Je nach Vegetationsverlauf enden die „Feigenwochen“ spätestens Mitte September. 

Um den Handel mit den paradiesischen Früchtchen zu vereinfachen, hat Pfalz.Marketing wieder eine Feigenbörse eingerichtet. Dort können sich alle eintragen, die Feigen verkaufen möchten, umgekehrt können sich auch diejenigen registrieren lassen, die Früchte kaufen möchten. Gerade bei den Verkäufern wurde diese Einrichtung in den vergangenen Jahren stets gut angenommen, berichtet Pfalz.Marketing-Geschäftsführer Dr. Detlev Janik.

Die etwa 80 Gramm schweren Früchte werden meist zwischen Mitte Juli bis Mitte September reif,  in guten Jahren wie 1999 und 2005 erlaubt das milde Klima der Pfalz sogar eine zweite Ernte im Spätherbst. Hundert bis zweihundert Früchte trägt ein ausgewachsener Baum, die Pfälzer Ernte kann daher auf mindestens 80.000 Kilo geschätzt werden. Weil die Früchte rasch verderben, müssen sie frisch verarbeitet werden. Anhängig von Größe und Aussehen wird eine frische Feige derzeit für etwa 30 Cent verkauft. (PD)
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