Die Rapsnotierungen in Paris sind seit Anfang März 2019 kontinuierlich gestiegen. Lagen sie am 4. März 2019 noch bei 351,50 EUR/t und damit auf dem tiefsten Stand seit Juni 2018, schlossen sie zuletzt mit 383 EUR/t. Nach Die Kurse wurden von der kleinen EU-Rapsernte in die Höhe getrieben. Auch steigende Notierungen für Palmöl unterstützen diese Entwicklung.
Seit etwa drei Wochen erhalten die Rapsterminkurse zusätzlich Auftrieb durch die kräftig gestiegene Biodieselnachfrage. Dabei wird neben dem stets gefragten UCOME seit Mitte August auch schon Rapsmethylester (RME) für die Beimischung ab Oktober zur Erfüllung der Anforderung an die Winterqualität geordert. Marktteilnehmern zufolge hat die RME-Nachfrage damit früher als üblich Fahrt aufgenommen.
Die Sojabohnenkurse in Chicago zeigen dagegen keinen klaren Verlauf. Selten lagen die Einschätzungen von Analysten und
US-Landwirtschaftsministerium zur Sojaaussaat so weit auseinander. Nach massiven Aussaatverzögerungen in den USA ist dort immer noch nicht sicher, wie hoch die US-Ernte ausfallen wird. Je nach Witterungsbedingungen und US-Feldbestandsentwicklungen gibt es einen Kursauf- oder -abtrieb.
Der sich weiter zuspitzende Handelskrieg zwischen den USA und China belastet die Notierungen überwiegend. Das Reich der Mitte erhebt seit 1. September 2019 einen zusätzlichen Strafzoll von 5 % auf Sojabohnenlieferungen aus den USA. Allerdings hat diese Erhöhung eher symbolischen Wert. China möchte damit eher demonstrieren, im Handelsstreit mit den USA nicht klein beizugeben.
Grund für diese Annahme ist die Tatsache, dass die chinesische Regierung inländischen Unternehmen den Kauf von Agrarprodukten wie
Sojabohnen aus den USA bereits gänzlich untersagt hat. Eine Einigung im Handelsstreit mit den USA rückt damit in weitere Ferne. Obwohl die Sojabohnenkurse seit Mitte Juni 2019 stetig um 18 auf zuletzt 282 EUR/t nachgegeben haben, liegen sie noch 20 EUR/t über Vorjahreslinie.