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17.07.2018 | 12:16 | Aktueller Rat Baden-Württemberg 

Krautminderung in Kartoffeln dient der Qualitätsabsicherung

Karlsruhe - Die hohen Temperaturen und die extreme Trockenheit der letzten Wochen haben das Ertragspotential der meisten Kartoffelbestände reduziert.

Kartoffelanbau 2018
Kartoffeln - Krautminderung dient der Qualitätsabsicherung. (c) proplanta
Für zahlreiche Kartoffelbestände im Land stellt sich nach der Trockenheit und den nachfolgenden, ergiebigen Niederschlägen teilweise in Verbindung mit Hagelschäden nun die Frage, wie reagiert die Kartoffel und was ist ggf. zu tun.

Was ist zu tun bei ersten Anzeichen von Zweitwachstum/Zwiewuchs?



Pflanz- und Speisekartoffeln mit zufriedenstellender Sortierung und Reife: Je weiter ein Bestand abreift, umso unproblematischer ist die Abreifesteuerung. Eine Krautabtötung wäre aus diesem Grund in sehr frühen Sorten angezeigt.

Pflanzkartoffeln mit geringem Knollenansatz, die bereits Pflanzgutknollengröße erreicht haben, aber im Kraut noch sehr vital und im Stärkegehalt grenzwertig sind: Abreifemaßnahme in verschiedenen Schritten einleiten (bis zu 1% Stärkeeinlagerung je nach Sonnenintensität noch möglich - siehe praktische Tipps).

Kartoffeln in allen Verwertungsrichtungen noch klein und unreif: Um weiteres Knollenwachstum bzw. die Ausbildung einer eventuellen zweiten Knollengeneration zu ermöglichen, sollten vorrangig Fungizide eingesetzt werden, die eine gute Wirkung vor allem gegen Alternaria aufweisen.

Speisekartoffeln (keine Pflanzkartoffeln) mit viel zu kleinen und noch unreifen Knollen: Versuchsweiser Einsatz mit Wachstumsregulatoren mit Itcan, Fazor oder Himalaya. Der gesetzliche Höchstwert für Wirkstoffrückstände in den Produkten wird bei der zugelassenen Anwendungsmenge eingehalten. Es ist aber unerlässlich, zuvor mit der abnehmenden Hand abzuklären, ob ein Einsatz mit solchen Mitteln erwünscht ist oder nicht.
 
Praktische Tipps zur Krautminderung -1-Bild vergrößern
Praktische Tipps zur Krautminderung -1-
Praktische Tipps zur Krautminderung -2-Bild vergrößern
Praktische Tipps zur Krautminderung -2-

Um die im Qualitätskartoffelanbau geforderte Schalenfestigkeit zu erzielen, müssen die Kartoffeln nach der Behandlung je nach Sorte ca. 2-4 Wochen im Boden nachreifen. Schalenfeste Ware muss sofort gerodet werden.

Bei zu später Rodung werden Silberschorf und Rhizoctonia solani einschließlich der „dry-core“-Symptome gefördert. Zu beachten ist allerdings, dass der Anteil an Lagerdruckstellen bei zu früher Ernte ansteigt. Zudem sollte bei zu später Ernte auch auf Drahtwurm- und Schneckenfraßschäden ein besonderes Augenmerk gerichtet werden!

(Wichtige Information von der LTZ Augustenberg – Außenstelle Donaueschingen - vom 16.07.2018)
LTZ Augustenberg
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