Für zahlreiche Kartoffelbestände im Land stellt sich nach der Trockenheit und den nachfolgenden, ergiebigen Niederschlägen teilweise in Verbindung mit
Hagelschäden nun die Frage, wie reagiert die
Kartoffel und was ist ggf. zu tun.
Was ist zu tun bei ersten Anzeichen von Zweitwachstum/Zwiewuchs?
Pflanz- und Speisekartoffeln mit zufriedenstellender Sortierung und Reife: Je weiter ein Bestand abreift, umso unproblematischer ist die Abreifesteuerung. Eine Krautabtötung wäre aus diesem Grund in sehr frühen Sorten angezeigt.
Pflanzkartoffeln mit geringem Knollenansatz, die bereits Pflanzgutknollengröße erreicht haben, aber im Kraut noch sehr vital und im Stärkegehalt grenzwertig sind: Abreifemaßnahme in verschiedenen Schritten einleiten (bis zu 1% Stärkeeinlagerung je nach Sonnenintensität noch möglich - siehe praktische Tipps).
Kartoffeln in allen Verwertungsrichtungen noch klein und unreif: Um weiteres Knollenwachstum bzw. die Ausbildung einer eventuellen zweiten Knollengeneration zu ermöglichen, sollten vorrangig
Fungizide eingesetzt werden, die eine gute Wirkung vor allem gegen Alternaria aufweisen.
Speisekartoffeln (keine Pflanzkartoffeln) mit viel zu kleinen und noch unreifen Knollen: Versuchsweiser Einsatz mit Wachstumsregulatoren mit Itcan, Fazor oder Himalaya. Der gesetzliche Höchstwert für Wirkstoffrückstände in den Produkten wird bei der zugelassenen Anwendungsmenge eingehalten.
Es ist aber unerlässlich, zuvor mit der abnehmenden Hand abzuklären, ob ein Einsatz mit solchen Mitteln erwünscht ist oder nicht.