Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

29.07.2018 | 14:30 | Ernteprognose 

MARS rechnet für 2018 mit unterdurchschnittlicher Getreideernte

Brüssel - Die Agrarmeteorologen der Europäischen Kommission erwarten für die EU-28 weiterhin einen insgesamt nur leicht unterdurchschnittlichen Getreideertrag, der aber das Niveau von 2017 verfehlen dürfte.

Ernteprognose Getreide 2018
(c) proplanta
Das geht aus Daten des aktuellen Monitoring Agricultural ResourceS (MARS) der Brüsseler Kommission hervor, die die vergangene Woche (23.7.) vorgelegt wurden. So berechnen die Experten für 2018 im Vergleich zum Vorjahr niedrigere Erträge für alle Getreidearten, mit Ausnahme von Sommergerste, für die sie eine Erhöhung um 1,5 % auf durchschnittlich 4,13 t/ha voraussagen. Damit würde hier das Fünfjahresmittel um 2,9 % übertroffen.

Außerdem sollen laut MARS im EU-Durchschnitt 5,82 t Weichweizen vom Hektar geholt werden; das wären 4,9 % weniger als 2017. Der Wintergerstenertrag soll um 6,4 % auf 5,60 t/ha sinken; der mittelfristige Durchschnitt würde damit aber noch um 3,3 % übertroffen.

Das Ergebnis von Körnermais dürfte nach Einschätzung der Experten um 2,8 % auf 7,64 dt/ha schrumpfen. Bei den Ölsaaten gehen die Meteorologen mit Blick auf Raps von einem Ertragsrückgang um 12,2 % auf 2,89 t/ha aus; dies wären 12,0 % weniger als der Mittelwert der vergangenen fünf Jahre. Dagegen wird für Sonnenblumensaat ein Plus von 0,8 % auf 2,47 t/ha erwartet; der mittelfristige Durchschnitt würde um 17 % übertroffen.

Bei Zuckerrüben wird im Vorjahresvergleich ein Minus von 4,3 % auf 77,90 t/ha prognostiziert, womit der Fünfjahresdurchschnitt aber noch um 4,1 % übertroffen würde. Zuckerrübenernte soll moderat sinken Für Getreide insgesamt ergibt sich - ausgehend von den MARS-Ertragsprognosen und den jüngsten Ernteflächenschätzungen der EU-Kommission von Anfang Juli - eine Druschemenge von 295,16 Mio. t; im Vergleich zu 2017/18 wäre das ein Minus von 4,8 %.

Das Weichweizenaufkommen lässt sich so auf 133,65 Mio. t prognostizieren, was einem Rückgang um 6,5 % gegenüber dem Vorjahr entsprechen würde. Voraussichtlich um denselben Prozentsatz wird die Hartweizenerzeugung sinken, und zwar auf 8,79 Mio. t. Um 1,3 % auf 64,86 Mio. t dürfte die Körnermaiserzeugung abnehmen. Außerdem sollen mit 57,60 Mio. t etwa 2,6 % weniger Gerste von den Feldern geholt werden.

Unterdessen wird für die Roggenernte ein kräftigerer Rückgang erwartet, nämlich um 9,0 % auf 6,82 Mio. t. Noch deutlicher dürfte die Rapssaatproduktion sinken; diese soll mit 19,77 Mio. t das Vorjahresniveau um 10,0 % verfehlen. Dagegen wird für Sonnenblumensaat eine recht stabile Entwicklung prognostiziert: Hier erwarten die Experten nur ein Minus von 1,1% auf 10,25 Mio. t.

Für das Zuckerrübenaufkommen leitet sich ein moderater Rückgang um 4,6 % auf 135,23 Mio. t ab.

Körnermais und Sonnenblumen profitieren von Regen

Wie aus dem MARS-Bericht hervorgeht, hemmte das außergewöhnlich trockene und warme Wetter die Blüte beziehungsweise die Kornfüllung des Getreides in großen Teilen des nördlichen Zentraleuropas und Nordeuropas. Dagegen profitierten Körnermais und Sonnenblumensaat von ausgiebigen Regenfällen in Südeuropa.

Die Ertragsvoraussagen für Winter- und Sommergetreide wurden in fast allen nord- und zentraleuropäischen Ländern nach unten angepasst. Davon betroffen waren auch wichtige Produzenten wie Deutschland und Polen. Allerdings wurde die mittelmäßige Prognose für Frankreich beibehalten.
  
Erträge Feldfrüchte EU-Durchschnitt 2017 2018 2019Bild vergrößern
Erträge der wichtigsten Feldfrüchte im EU-Durchschnitt 2013-2018
AgE
zurück
Seite:12
weiter
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Agrarhandel rechnet mit größerer EU-Getreideernte 2024

 Ukraine erwartet kleinere Getreideernte

 IGC prognostiziert für 2024/25 globale Rekordernte

 Getreide- und Rapsernte 2024: DRV erwartet kleinere Mengen

 USDA rechnet mit kleinerer Weizen- und Maisfläche

  Kommentierte Artikel

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken

 Entwaldungsfreie Lieferketten: EU-Kommission zur Klärung aufgefordert

 Bund Naturschutz: Kein kategorisches Nein mehr zum Wolfsabschuss

 Nach Atomausstieg boomen erneuerbare Energien in Niedersachsen

 Massive Flächenverluste in Bayern

 Umsatzsteuersätze: Union will Reform

 Union fordert Ergebnisse beim Bürokratieabbau