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30.07.2015 | 11:21 | Trichogrammaausbringung 

Maiszünsler-Bekämpfung mit dem Multikopter

Bonn - Im Zeichen der Trichogrammaausbringung mittels Multikopter stand die DMK-Pflanzenschutztagung, welche in Zusammenarbeit mit dem Pflanzenschutzdienst Hessen und dem Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) am 21. und 22. Juli 2015 in Darmstadt stattfand.

Maiszünsler-Bekämpfung
(c) proplanta
Dazu besuchten die rund 70 Teilnehmer zunächst den Betrieb „AMW-Nützlinge“ in Pfungstadt, um sich über die Trichogramma-Produktion zu informieren. Anschließend erfolgte eine praktische Vorführung der Ausbringung von Trichogrammakugeln mit dem Multikopter im Maisfeld.

Im Rahmen der Vortragstagung berichtete Michael Lenz vom Pflanzenschutzdienst Hessen über die bisherigen Erfahrungen bei der Bekämpfung des Maiszünslers mittels Trichogramma. Er machte deutlich, dass die Entwicklung der Maiszünsler, ebenso wie aller anderen Insekten, in erster Linie von der Temperatursumme abhängig sei.

Für die Eiablage und die daraus resultierende Populationsdynamik sei die Luftfeuchtigkeit ein weiterer entscheidender Faktor. Sobald der Flug des Maiszünslers begonnen habe, muss mit der Ausbringung der Trichogrammen begonnen werden, damit sich diese pünktlich zur Eiablage des Maiszünslers im Maisbestand ausbreiten können. Werden die Trichogrammen zu spät in den Bestand ausgebracht, bestehe keine Möglichkeit mehr, die Gelege zu parasitieren, ebenso können bei einer zu frühen Ausbringung keine Effekte festgestellt werden.

Bisher mussten ca. 50 Tricho-Karten pro ha Mais zeitaufwendig per Hand im Bestand verteilt werden. Durch die neue Technik der Multikopterausbringung sei es möglich 100 Kugeln in ca. 7 Minuten im Bestand zu verteilen. Im Sinne des Integrierten Pflanzenschutzes werde den Landwirten ein gut funktionierendes biologisches System angeboten. Insbesondere bei geringen bis mittleren Befallsstärken könnten so wirtschaftliche Schäden im Mais verringert werden.

Als weitere Bekämpfungsstrategie präsentierte Dr. Marco Schneider vom LLH Versuchsergebnisse zum Einsatz verschiedener Bodenbearbeitungsverfahren. Hierbei wurde besonders deutlich, dass die Stoppelzerkleinerung vor der Bodenbearbeitung nicht nur in der Bekämpfung des Maiszünslers einen besonderen Stellenwert hat, sondern zu deutlicher Verringerung des Infektionsdrucks mit Fusarien in den nachfolgenden Kulturen führt. (dmk)
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