Der Future mit Fälligkeit im November 2019 kostete am Donnerstag (22.8.) im Tagesverlauf zwischenzeitlich 382,75 Euro/t; das war der höchste Kurs seit dem ersten Handelstag des Kontraktes im Mai 2017.
Bis zum Freitag gegen 12.15 Uhr verbilligte sich der Future zwar auf 380,50 Euro/t, das waren aber 0,50 Euro/t mehr als der Abrechnungskurs der Vorwoche. Analysten begründeten die feste Grundtendenz vor allem mit der kleinen
Rapsernte in der Europäischen Union.
Das amerikanische
Landwirtschaftsministerium (USDA) korrigierte seine Schätzung für das diesjährige Rapsaufkommen in der Gemeinschaft zuletzt um 700.000 t auf 18,0 Mio t nach unten; damit würde die Vorjahresmenge um 1,36 Mio t oder 6,8 % verfehlt. Deshalb passten die Washingtoner Experten ihre Prognose für den EU-Rapsimport in der im Juli gestarteten Vermarktungssaison 2019/20 um 300.000 t auf 5,0 Mio t nach oben an; das wären 750.000 t oder 17,6 % mehr als im Vorjahreszeitraum.
Unterdessen dürfte sich die
Versorgung der EU mit Raps verknappen. Hier könnten die für 2019/20 vorausgesagten Endbestände von 1,263 Mio t den erwarteten Rapsverbrauch von 23,5 Mio t einschließlich der voraussichtlichen Exporte von 65.000 t rund 20 Tage lang decken; das wären sieben Tage weniger als im vergangenen Wirtschaftsjahr.
Mit Blick auf den internationalen Handel mit der schwarzen Ölfrucht korrigierte das US-Ministerium seine Voraussage für die Rapsausfuhren Kanadas in der in diesem Monat gestarteten Saison 2019/20 um 300.000 t auf 9,8 Mio t nach unten. Die Schätzung für 2018/19 wurde sogar um 1,5 Mio t auf 9,1 Mio t zurückgenommen. Als Begründung nennen die Fachleute die rückläufige Nachfrage Chinas im Zuge der aktuellen Handelskonflikte mit Nordamerika.
Auch die Rapsexporte der Ukraine, die ein wichtiger Rapslieferant Deutschlands ist, sieht das USDA nun pessimistischer als noch im Juli. Für die betreffende Menge wird ein Abschlag von 700.000 t auf insgesamt 2,8 Mio t ausgewiesen. Die Fachleute begründen dies mit dem Argument, dass das exportfähige Angebot in dem osteuropäischen Land kleiner ausfallen dürfte als bislang erwartet.