Wie aus der aktuellen Erhebung „Inlandsabsatz und Export von Pflanzenschutzmitteln“ des Bundesamtes für
Verbraucherschutz und
Lebensmittelsicherheit (BVL) hervorgeht, wurden 2017 insgesamt 4.694 t an Organophosphor-Herbiziden abgesetzt. Darunter fällt nach Angaben des
BVL seit 2016 ausschließlich Glyphosat.
Im Jahresvergleich erhöhte sich der Absatz des Breitbandherbizids um 914 t oder 24,2 %, gegenüber dem Mittel der Jahre 2014 bis 2016 um 142 t oder 3,1 %. Allerdings wurde bis einschließlich 2015 auch noch Glufosinat unter dieser Wirkstoffgruppe subsummiert. Insgesamt stieg der Inlandsabsatz an Herbiziden von 2016 auf 2017 um 2.299 t oder 4,5 % auf 53.000 t und gegenüber dem Mittelwert der Vorjahre um 1.366 t oder 2,6 %.
Einen deutlichen Anstieg meldete das BVL im Vorjahresvergleich bei den Fungiziden, und zwar von 1.126 t oder 9,3 % auf 13.271 t. Verglichen mit dem Durchschnittswert ergab sich hier ein Zuwachs von 820 t oder 6,6 % . An Herbiziden wurden im Berichtjahr 16.716 t verkauft; das entsprach einem Plus von 1.670 t oder 11,1 % beziehungsweise 293 t oder 1,8 %.
Einen rückläufigen Absatz zu 2016 meldete das Bundesamt hingegen für inerte Gase, die beispielsweise in Getreidelagern zur Abtötung von Insekten und
Milben zum Einsatz kommen, und zwar von 943 t oder 6,4 % auf 13.723 t. Gegenüber der Durchschnittsmenge von 2014 bis 2016 stiegen die Verkäufe aber um 352 t oder 2,6 % an.
An Insektiziden ohne Einberechnung der Mittel für den Vorratsschutz wurden 2017 insgesamt 857 t verkauft; das waren 40 t oder 4,9 % mehr als 2016, jedoch 111 t oder 11,5 % weniger als im Dreijahresmittel.
In der Kategorie „sonstige Wirkstoffe“ wurde ein Absatzrückgang von 508 t oder 12 % auf 3.739 t binnen Jahresfrist und von 130 t oder 3,4 % gegenüber dem Durchschnitt verzeichnet.
Der grüne Bundestagsabgeordnete
Harald Ebner kritisierte den im Vorjahresvergleich höheren Glyphosatabsatz und sieht diesen als Indiz dafür, dass die Politik handeln muss. Der Wirkstoff sei „nach wie vor die Regel und nicht die Ausnahme auf unseren Feldern“, so Ebner. Er forderte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner auf, den Ausstieg aus der Anwendung anzugehen.