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23.08.2018 | 12:52 | Ernteerträge 2018 

Miese Getreideernte in Hessen

Friedrichsdorf/Taunus - Mit einer Gesamterntemenge von circa 1,8 Millionen Tonnen Getreide haben die hessischen Landwirte 258.000 Tonnen oder 12,6 Prozent weniger Getreide geerntet als im Durchschnitt der letzten fünf Jahre.

Ernte in Hessen
Schlechte Getreideernte in Hessen - Deutliche Ertragseinbußen bei Winterweizen und Raps. (c) proplanta
Darauf weist der Hessische Bauernverband in Bezug auf das heute vom Hessischen Statistischen Landesamt veröffentlichte erste vorläufige Ergebnis der Mähdruschernte 2018 in Hessen hin.

„Unsere Befürchtungen, wonach die seit April anhaltende Trockenheit zu deutlichen Ertragseinbußen führen werde, haben sich damit bestätigt“, betonte der Präsident des Hessischen Bauernverbandes, Karsten Schmal.

Er wies ausdrücklich darauf hin, dass es von Standort zu Standort teilweise große Unterschiede gebe. Durchschnittliche Erträge und gravierende Ertragsminderungen lägen nah beieinander. Die jeweilige Niederschlagsverteilung und unterschiedliche Bodenqualitäten seien dafür verantwortlich.

Zehn Prozent weniger Weizen vom Hektar geerntet



Auf einer Fläche von 154.500 Hektar wurden bei einem Durchschnittsertrag von
69,9 Dezitonnen je Hektar insgesamt 1,1 Millionen Tonnen Winterweizen geerntet. Damit wurden die Hektarerträge der letzten Jahre um rund zehn Prozent verfehlt.

Winterweizen ist mit einem Anteil von mehr als 50 Prozent an der hessischen Getreidefläche von insgesamt 284.000 Hektar die mit Abstand wichtigste hessische Getreideart.

Bei Wintergerste, Triticale und Roggen liegen die Hektarerträge durchschnittlich zwischen fünf und zwölf Prozent unter dem Schnitt der Jahre 2012 bis 2017.

Beim Winterraps waren die Wachstumsbedingungen von der Aussaat im August des Vorjahres bis zur Ernte im Juli sehr ungünstig. Deshalb enttäuschte diese wichtige Ölfrucht erwartungsgemäß auf der ganzen Linie.

Während im Durchschnitt der letzten fünf Jahre in Hessen 34,3 Dezitonnen Winterraps je Hektar geerntet wurden, waren es in diesem Jahr gerade mal 29,2 Dezitonnen je Hektar. Das ist ein Rückgang von rund 15 Prozent.

Rinderhalter von Futterknappheit besonders betroffen



Der fehlende Regen beeinträchtigte ganz besonders den Grünlandaufwuchs. Die davon betroffenen Betriebe klagen zu Recht über Futterknappheit, die noch verschärft wird, wenn auch der Silomais kaum Ertrag bringt.

Existenzgefährdete Betriebe benötigen dringend rasche und unbürokratische Hilfen als Sofortmaßnahmen. Hierbei sind Bund und Länder gleichermaßen gefordert. In diesem Zusammenhang begrüßt der Hessische Bauernverband die von der hessischen Landesregierung vorgeschlagenen Hilfsmaßnahmen.

Auch bei Kartoffeln und Zuckerrüben zeichnen sich empfindliche Ertragsminderungen ab, bei Kartoffeln rechnen die Landwirte mit Einbußen bis zu 50 Prozent, bei Zuckerrüben bis zu 20 Prozent.

„Das Erntejahr 2018 hat uns allen vor Augen geführt, dass die Landwirtschaft im besonderen Maße von der Witterung abhängig ist. Wenn der Regen als Hauptwachstumsfaktor ausbleibt, hilft auch die beste Anbautechnik nicht weiter“,
so Präsident Karsten Schmal.
hbv
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