Wie die Landwirtschaftskammer Niedersachsen am Freitag (3.5.) in Oldenburg erklärte, können die unbemannten Fluggeräte aus der Vogelperspektive wichtige Informationen über den Zustand eines Feldes und der darauf angebauten Frucht liefern. Laut Jan Oehlschläger, der im Versuchswesen der Kammer regelmäßig Drohnen einsetzt, sind diese Daten sonst nur schwer und mit großem Aufwand zu bekommen.
Auf den Bildern einer hoch auflösenden Kamera ließen sich anhand der Dichte und der Farbe eines Bestandes Rückschlüsse für den Anbau ziehen. So könnten zum Beispiel Aussagen zur Bodengüte, zur Nährstoffversorgung der Pflanzen sowie über Trockenschäden und Bodenverdichtungen getroffen werden. Auch die Folgen von Wetterextremen wie Starkregen und Hagel sowie Wildschäden, zum Beispiel durch Wildschweine im Mais, könnten so zuverlässig beurteilt werden.
Außerdem könne die Drohne mit einer
Wärmebildkamera Tiere ausfindig machen, die in den hohen Beständen Schutz suchten. „So können zum Beispiel Rehkitze und Vogelnester vor dem Einsatz der Erntemaschinen in Sicherheit gebracht werden“, erklärte Oehlschläger. Darüber hinaus unterstützten Drohnen mit softwarebasierten Informationen von bildgebenden Spektralsensoren den Landwirt bei der Düngung und beim Pflanzenschutz.
Noch im Forschungsstadium sei indes das frühzeitige Erkennen von Krankheiten. „Wenn diese Technik praxisreif ist, sind wir ganz nah dran am optimalen Pflanzenbau“, betonte der Fachmann. Er sieht in dem Gespann von Schlepper und Drohne eine gut funktionierende Einheit für den Ackerbau von morgen. Dabei würden die Informationen aus der Luft direkt an den Traktor geliefert. Ein Computer werte die Daten aus und leite daraus Befehle für die Anbaugeräte ab. Diese Geräte dosierten dann die Betriebsmittel punktgenau und teilflächenscharf. Das schone nicht nur die Umwelt, sondern auch das Portemonnaie des Landwirts.