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08.04.2019 | 13:28 | Pflanzenschutz-Tipps 

Pflanzenschutz im Ackerbau: Nicht in jedem Fall besteht Handlungsbedarf

Karlsruhe - Anfang des Monats hat der Befall mit Rapsglanzkäferbesatz deutlich zugenommen. Die Schadschwelle wurde dabei aber nur auf einzelnen Flächen überschritten.

Pflanzenschutz-Tipps
(c) proplanta
Die Witterungsumstellung hat das Schädlingsgeschehen jetzt wieder etwas beruhigt. Unser Rat: Weiterhin die Flächen beobachten und auf keinen Fall zu früh behandeln. Die Schadensschwelle liegt bei ca. 10 Käfer/Hauptknospe – erst ab dem Erreichen dieser Schwelle ist eine Behandlung sinnvoll. Beim Einsatz unbedingt den Bienenschutz beachten.

Wintergerste: Verbreitet sind noch schlechte Bestände anzutreffen die nicht richtig in die Gänge kommen wollen. Die Ursachen dafür liegen in den allermeisten Fällen in der Bodenstruktur. Folge: Zu locker aufsitzenden Pflanzen und der Trockenheit der obersten Bodenschicht. Nährstoffmangelsymptome der Pflanzen ist eine weitere Folge dieser Probleme. Sprühflecken auf den Blättern sind dem Stress geschuldet. Der Fungizideinsatz kommt noch zu früh und ist noch nicht notwendig. Letztlich Abhilfe schafft ein warmer Regen. Gestresste Bestände dürfen nicht mit Wachstumsregler behandelt werden.

Unser Rat: In normalentwickelten Beständen - v.a. bei Gülledüngung - ist jetzt ab Bildung des 2. Knotens der optimale Zeitpunkt für diese Maßnahmen. Die Mittelaufwandmengen müssen unbedingt an die Standort- und Witterungssituation angepasst werden!

Sommergerste – Unkrautbekämpfung: Es ist unbedingt notwendig, den Unkrautauflauf zu kennen. Die Anforderungen an die herbiziden Bekämpfungsmaßnahmen im Sommergetreide sind wesentlich niedriger als im Wintergetreide sind. Das heißt oft spielen nur Problemunkräuter wie Knöterich, Melde, Distel, Kamille oder Klette eine wirkliche Rolle. Unser Rat: Die Bekämpfungsmaßnahme sollte mit Fokus auf die Problemunkräuter preisgünstig gestaltet werden. Es ist eine Überlegung wert: Vor allem unter trockenen Bedingungen und mäßiger Verunkrautung kann ein Striegeleinsatz sinnvoll und vollkommen ausreichend sein.

Zuckerrüben: An Standorten wo ausreichend Niederschläge gefallen sind ist jetzt ein zügiger Auflauf zu erwarten. Sobald die Reihen sich andeuten sollte die Durchführung der 1. NAK erfolgen (beispielsweise 1,25 Liter/ha Betanal maxxPro + 2,0 Liter/ha Goltix Titan bzw. vergleichbare Produkte).

Schnecken spielen aus Sicht der Taubertäler Experten bisher keine Rolle. Eine gewisse Wachsamkeit ist jedoch angezeigt.

Der durch die Beizmittelumstellung wieder sehr wichtig gewordene Blattlauszuflug wird vom amtlichen Pflanzenschutzdienst überwacht. Sollte eine Maßnahme notwendig werden informieren die beiden amtlichen Berater möglichst zeitnah.

(Wichtige Informationen aus dem Main-Tauber-Kreis vom 08.04.2019)
LTZ Augustenberg
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