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12.05.2019 | 03:29 | Akarizid 

Pflanzenschutzmittelwirkstoff Dicofol wird weltweit verboten

Genf/Berlin - Die Vertragsstaatenkonferenz des Stockholmer Übereinkommens zum weltweiten Umgang mit schwer abbaubaren Chemikalien bereitet ein globales Verbot von drei problematischen Chemikalien vor, das ab dem Jahr 2020 greifen soll.

Verbotene Pflanzenschutzmittel
(c) proplanta
Dazu gehört auch der in der Europäischen Union bereits seit 2008 nicht mehr zugelassene Pflanzenschutzmittelwirkstoff Dicofol. Hierbei handelt es sich um ein Akarizid, das chemisch mit DDT verwandt ist. Dicofol wirkt als Kontaktgift gegen Spinnmilben und deren Eier. Untersagt werden soll außerdem der Einsatz der Industriechemikalien Perfluoroktansäure (PFOA) und Perfluoroktansulfonsäure (PFOS). Für PFOA und PFOS soll es jedoch noch für einzelne Anwendungsbereiche eine Übergangsfrist bis 2025 geben.

Wie das Bundesumweltministerium am Montag (6.5.) mitteilte, unterliegen weltweit mittlerweile insgesamt 30 gefährliche Pflanzenschutzmittel, Industriechemikalien und andere Schadstoffe strengen Verwendungs- und Verbotsregeln. Ressortchefin Svenja Schulze betonte, dass den Gefahren von Chemikalien nur weltweit begegnet werden könne. PFOS, PFOA und Dicofol seien in Deutschland schon lange nur noch in wenigen Bereichen erlaubt oder bereits verboten.

„Wir hätten uns daher einen noch rascheren weltweiten Ausstieg vorstellen können. Wir brauchen letztlich eine neue Ära im internationalen Chemikalienmanagement“, so Schulze. Die Folgen des Chemikalieneinsatzes müssten von Anfang mitgedacht werden. „Wir wollen diesen Ansatz weltweit besser verankern und laden darum die Regierungen zur Internationalen Konferenz zum Chemikalienmanagement im Oktober 2020 nach Bonn ein“, erklärte die Bundesumweltministerin

Deutschland hat die Stockholm-Konvention im Jahr 2002 ratifiziert. Dabei geht es um langlebige organische Schadstoffe (persistent organic pollutants - POP). Ziel der Konvention ist die Beendigung oder Einschränkung der Produktion, Verwendung und Freisetzung dieser Stoffe, die über einen langen Zeitraum chemisch stabil bleiben, das Potential zum weiträumigen Transport haben, sich in der Nahrungskette anreichern und giftig für Mensch und Tier sind.
AgE
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