Nach dem Preisrutsch im Februar ist nichts mehr wie es war. Der Markt ist zwar nicht mehr so gelähmt wie noch vor drei Wochen, aber es fehlt definitiv an Schwung. Das mag auch daran liegen, dass sich die Preise nur langsam nach oben entwickeln. Erzeuger warten jetzt, vor dem Hintergrund fester Pariser Terminkurse, weiter ab, um vielleicht mehr für ihre letzte Lagerware zu realisieren. Auf der anderen Seite zeigen sich die Ölmühlen ausreichend gedeckt. Sie greifen auf einen umfangreichen Vorrat aus Importen zurück. Daher ist der Markt derzeit ausgesprochen ruhig.
Neu ist allerdings, dass für Raps der Ernte 2019 seit rund 2 Wochen mehr geboten wird als für alterntige Ware. Das kommt im Jahresverlauf, zumeist gegen Ende des Wirtschaftsjahres vor, besonders wenn die
Ernteprognose niedrig ist. Den Erzeugern sind daher die Kontraktpreise viel zu niedrig.
Die Witterung birgt derzeit die größte Unsicherheit. Die überdurchschnittlich hohen Temperaturen in den vorangegangenen Monaten und regional unzureichende Niederschläge fördern die Verunsicherung hinsichtlich der Feldbestandentwicklung. Doch vorerst sieht es gut aus, Trockenstress an Pflanzen ist noch nirgends sichtbar. Mit den Erfahrungen des Vorjahres im Nacken, sind die Erzeuger jetzt besonders vorsichtig. Kein Landwirt will Mengen in den Verträgen stehen haben, die er hinterher nicht liefern kann.