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09.06.2019 | 02:15 | Aktueller Rat Baden-Württemberg 

Stand der Ackerbaukulturen

Karlsruhe - Der amtliche Pflanzenschutzexperte im Rhein-Neckar-Kreis, G. Münkel, informiert über den regionalen Stand der Kulturentwicklung bei Zuckerrüben und Winterweizen und bezieht dabei auch Stellung zur Notwendigkeit der Bekämpfung von tierischen Schädlingen in Ackerbaukulturen.

Spritzung in Getreide
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Spritzung in Getreide (c) T. Reitz, LTZ Stuttgart
Zuckerrüben: Kurz vor Reihenschluss sollte unbedingt an die Blattdüngung mit Bor gedacht werden. Gerade unter den diesjährigen, trockenen Bedingungen diese Maßnahme sehr wichtig. Auch Bestandeskontrollen im Hinblick auf einen akuten Blattlausbefall sind unerlässlich. Der Bekämpfungsrichtwert liegt beispielsweise ab Reihenschluss bei der schwarzen Bohnenlaus bei 50%, bei der Grünen Pfirsichblattlaus dagegen nur bei 10%, da sie als Virusüberträger deutlich gefährlicher ist.

Bei Überschreitung der Bekämpfungsrichtwerte sollten nur die Nützlingsschonenden Mittel Pirimor oder Teppeki zum Einsatz kommen. Im Zweifelsfall sollte unbedingt eine telefonische Beratung anfordert werden. Prophylaktische Maßnahmen bringen nichts!

Winterweizen: Auch in den späten Lagen unseres Landkreises beginnt der Weizen jetzt mit der Blüte. Der Fachmann rät dazu, die Behandlung gegen Fusarium nahe an dem Zeitpunkt eines Niederschlages durchzuführen. In seinen langjährigen Versuchen haben sich die Mittel Osiris mit 2,5 Liter/ha und Prosaro mit einer Aufwandmenge von 1,0 Liter/ha am besten geeignet, um eine Fusariuminfektion einzudämmen.

Tierische Schädlinge auf dem Vormarsch?



Die Schadensschwelle beim Getreidehähnchen liegt bei 0,5 – 1,5 Larven pro Halm bzw. 20% geschädigter Blattfläche. Prophylaktische Behandlungen sind nicht zu tolerieren.

Hinweise: Bis jetzt wurde noch auf keinem Schlag, der durch uns besichtigt wurde, die Schadensschwelle überschritten. Auch Getreide wird von Bienen beflogen, wenn sich dort durch einen Blattlausbefall Honigtau befindet. Zwingend zu beachten sind die Bienenschutzauflagen beim Einsatz von Insektiziden. In Mischungen mit Azolen ändert sich bei den meisten Insektiziden die Einstufung zu B2.

Blattläuse sind in diesem Jahr in allen Kulturen zu finden. Aktuell liegt die Schadensschwelle im Winterweizen bei 3-5 Läusen/Ähre bzw. 60-70% befallener Ähren. Bei Überschreitung der Schadensschwelle sollten die nützlingsschonenden Mittel Pirimor oder Teppeki einem breit wirkenden Pyrethroid vorgezogen werden.

(Informationen aus dem Rhein-Neckar-Kreis vom 07.06.2019)
ltz augustenberg
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