Darauf hat der Geschäftsführer der Obst vom
Bodensee Marketinggesellschaft, Eugen Setz, anlässlich der bevorstehenden Fachmesse Fruchtwelt Bodensee hingewiesen, die am kommenden Freitag für drei Tage in Friedrichshafen ihre Tore öffnet. Laut Setz mussten Polen als produktionsstärkstes Land und auch Belgien im vergangenen Jahr einen Rückgang des Obstaufkommens gegenüber 2016 um jeweils 30 % hinnehmen, während in Deutschland sogar ein Minus von 40 % verzeichnet wurde. Die EU-weite Apfelproduktion sei 2017 rund 20 % kleiner ausgefallen als im Vorjahr.
Besonders hart hat es Setz zufolge die Bodenseeregion getroffen. Mit 85.000 t Äpfeln habe der
Ernteertrag 2017 dort um rund 70 % unter dem Vorjahresniveau und auf dem niedrigsten Wert seit mehr als 20 Jahren gelegen. Allerdings treffe die kleine
Erntemenge auf kauffreudige
Konsumenten, so der Geschäftsführer. Nach Jahren der Stagnation und sogar des rückläufigen Konsums meldeten die Marktanalysten seit Herbst 2017 steigende Einkaufsmengen an Tafeläpfeln. Gegenüber dem Vorjahr habe der Obstkonsum um 4 % zugenommen. Das könnte laut Setz an einem gestiegenen Bewusstsein für gesunde
Ernährung, aber auch an der geringen Eigenernte im
Hausgarten liegen, die dann über den Zukauf kompensiert werde.
Mit Blick auf die schwierigen Witterungsverhältnisse des Jahres 2017 stünden für die Obstbaubranche in diesem Jahr die Themen Klima, Frost und Vorsorgemaßnahmen im Mittelpunkt, so Setz. Er wertete es als wichtige Prognose für den Obstbau sei, dass die Obstblüte früher einsetzen werde und damit die Gefahr für Blütenfröste steige. Daher sei es für die
Obstbauern wichtig, Vorsorge zu treffen, beispielsweise mit dem Abschluss einer Versicherung oder der Frostschutzberegnung.