«Nahezu alle landwirtschaftlichen Kulturen litten unter der enormen Trockenheit», erklärte der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau am Donnerstag in Andernach. Im Winter habe es zwar genug Niederschläge gegeben, die Monate April, Juni und Juli seien allerdings viel zu trocken gewesen. «Das hat viele Kulturen gerade in der Reifungsphase schwer getroffen.»
Schlecht sei beispielsweise die Situation beim Winterweizen. Von dem Getreide seien landesweit im
Schnitt 6,9 Tonnen pro Hektar eingefahren worden. Das sind laut Verband 0,3 Tonnen pro Hektar weniger als im fünfjährigen Mittel. Zwar stehe ein kleiner Teil des Winterweizens noch auf den Feldern. Mit der Menge könne aber nicht mehr das fünfjährige Mittel erreicht werden.
Sorgen mache außerdem die Futterversorgung: Der Mais entwickele sich derzeit in vielen Regionen schlecht. Bleibe es bis Mitte August weiterhin trocken, könnten Noternten nicht ausgeschlossen werden.
Erfreulich fiel dagegen aus Sicht des Verbandes die Ernte der
Wintergerste aus. Diese habe vom Mairegen profitiert und sei «sowohl qualitativ als auch quantitativ erfreulich gut eingefahren worden».
Auch die Situation für die
Bauern in Rheinhessen und der Pfalz ist ambivalent. Der Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Pfalz Süd hatte für die beiden Regionen Mitte Juli eine vorläufige
Erntebilanz gezogen. Der Verband sprach dabei von einer guten Ernte von beispielsweise Spargel, Erdbeeren und Frühkartoffeln. Die Ernte der Wintergerste sei befriedigend gewesen. Im Falle von Weizen und anderen später reifenden Getreidesorten rechnete der Verband mit unterdurchschnittlichen Erntemengen.