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11.09.2018 | 06:36 | Dürreschäden 

Wetterrisken nehmen auch im Weinbau zu

Weinsberg - Die Weinbauern in Württemberg sind trotz des sonnigen und heißen Sommers zurückhaltend mit Prognosen für den diesjährigen Wein.

Weinjahrgang 2018
Viele Winzer profitieren von der Sonne, andere Landwirte aber verzeichnen Dürre-Schäden. Sie alle müssen sich künftig stärker gegen Wetterrisiken absichern, sagt Landwirtschaftsminister Hauk. (c) proplanta
«Eine Einschätzung über Menge und Qualität ist in diesem Jahr besonders schwer zu treffen», sagte Hermann Hohl, Präsident des Weinbauverbands Württemberg, am Montag in Weinsberg. Eine endgültige Aussage über den aktuellen Jahrgang sei erst möglich, wenn der Wein im Keller sei.

Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) hofft trotzdem auf Spitzenweine: «Wir erwarten in der Menge und Güte einen sehr guten Jahrgang», sagte er in Weinsberg. Die Qualität sei gut bis sehr gut, bestätigte auch Hohl. Das könne man angesichts den Vorlesen für Traubensaft und Sektgrundwein bereits sagen. Erfreulich sei zudem der gute Gesundheitszustand der Weinberge und Trauben: Von Schädlingen wie etwa der Kirschessigfliege sei in diesem Jahr nichts zu befürchten.

Das liegt nicht zuletzt an der diesjährigen Trockenheit, wegen der man die Ernteprognosen laut Hohl mengenmäßig deutlich reduzieren muss. In einigen Regionen Württembergs seien mangels Regens sogar Totalausfälle zu befürchten. «Der Klimawandel ist in den Weinbergen des Landes in vollem Umfang angekommen.» Dadurch seien auch die wirtschaftlichen Risiken für die Betriebe größer geworden.

Landwirtschaftsminister Hauk forderte die Landwirtschaftsbetriebe generell auf, sich stärker selbst abzusichern. Hitzeperioden wie in diesem Jahr oder auch der Spätfrost im Jahr 2017 hätten die Einkommensrisiken in der Landwirtschaft gesteigert. Im vergangenen Jahr habe das Land Frosthilfen gewährt, in diesem Jahr stünden Dürrehilfen auf der Agenda. «Für die Zukunft ist allerdings ein einzelbetriebliches Risikomanagement erforderlich», sagte Hauk. Dazu müssten Anreize geschaffen werden, wofür sich das Ministerium auf Bundesebene einsetze.

Zu den Forderungen nach einem verstärkten Risikomanagement jedes einzelnen Betriebes gehört nach Angaben des Ministeriums vor allem eine steuerliche Risikoausgleichsrücklage für die Landwirtschaft. So soll es den Landwirten leichter gemacht werden, selbst Rücklagen zu bilden. Außerdem könnte der Staat Mehrgefahrenversicherungen unterstützen oder auch die Versicherungssteuer für Risiken wie Trockenheit und Hochwasser senken.
dpa/lsw
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