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18.02.2013 | 07:39 | 100 Jahre Müller-Thurgau 

Experten diskutieren Zukunft des Frankenweins

Volkach - Seit exakt einem Jahrhundert bauen bayerische Winzer Weißwein der Sorte Müller-Thurgau an. Vom Freistaat aus wurde die Rebsorte in ganz Deutschland verbreitet.

Müller-Thurgau
(c) proplanta
Im Jubiläumsjahr 2013 dreht sich in Franken deshalb viel um die sogenannte Brotsorte der Winzer. An diesem Dienstag (19. Februar) widmet die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau dem Müller-Thurgau eine eigene Fachtagung. Experten blicken auf die Weinwirtschaft der vergangenen 100 Jahre und diskutieren gleichzeitig die Zukunft der Rebsorte. Am ersten der beiden Tagungstage im unterfränkischen Volkach (Landkreis Kitzingen) wird Bayerns Landwirtschaftsminister Helmut Brunner (CSU) erwartet.


Die Rebsorte Müller-Thurgau

Die Weißweinsorte Müller-Thurgau wurde erstmals 1882 vom Rebforscher Hermann Müller aus dem Schweizer Kanton Thurgau an der Forschungsanstalt Geisenheim (Rheingau) gezüchtet. Sie gilt als die erste von Menschenhand geschaffene Rebsorte. Müller studierte und promovierte in Würzburg. Auf diesem Weg kam die Züchtung nach Bayern, von wo aus sie sich in ganz Deutschland verbreitete.

Die Reben der Sorte reifen früh und bringen große Ertragsmengen. Die Sorte stellt an das Klima sowie an die Beschaffenheit des Bodens nur relativ geringe Ansprüche. Sie ist daher bei Winzern besonders beliebt. Die Müller-Thurgau-Rebe liegt nach Angaben des Deutschen Weinbauverbandes (Mainz) bei den Neupflanzungen weißer Rebsorten auf Platz zwei nach dem Riesling.

Wegen der geringen Säure ist der Müller-Thurgau vergleichsweise mild im Geschmack. Zudem ist er fruchtig. Trocken und halbtrocken ausgebaut wird der Müller-Thurgau oft als «Rivaner» bezeichnet. Als Elternreben wurden jahrzehntelang Riesling und Silvaner angesehen. Genetische Untersuchungen aus dem Jahr 2003 haben jedoch ergeben, dass die wahren Eltern die Sorten Riesling und Madeleine Royale sind.

Die Rebe des Müller-Thurgau ist starkwüchsig, sie bevorzugt tiefgründige und frische Böden. Trockenheit bereitet der Pflanze Probleme. Ist es zu trocken, müssen die Winzer mit Qualitätseinbußen und geringeren Erntemengen rechnen.

In Europa findet sich der Müller-Thurgau hauptsächlich in Ungarn, Österreich, Tschechien, der Slowakei, der Schweiz und Nord-Italien. Außerhalb Europas ist der Müller-Thurgau vor allem in Neuseeland und den USA zu finden. (dpa/lby)
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