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12.01.2020 | 13:19 | ASP 

Afrikanische Schweinepest: Alle Ausbrüche im Überblick

Brüssel - In der Europäischen Union sind im vergangenen Jahr deutlich mehr Ausbrüche der Afrikanischen Schweinepest (ASP) verzeichnet worden als 2018.

Afrikanische Schweinepest Ausbrüche
Mehr als 8 300 Ausbrüche der Afrikanischen Schweinepest in Europa im vergangenen Jahr. (c) proplanta
Laut Daten des Tierseuchenmeldesystems (ADNS) hat es 2019 in der Gemeinschaft einschließlich Serbien und der Ukraine insgesamt 8.315 Virusnachweise gegeben; das waren 1.463 oder 21,4 % mehr als im Jahr zuvor. Besonders deutlich zugenommen haben die ASP-Ausbrüche in Nutzschweinebeständen, die binnen Jahresfrist um 31,7 % auf 1-908 zulegten.

Die bestätigten Infektionen bei Wildschweinen erhöhten sich um 18,6 % auf 6.407 Fälle. Trauriger Spitzenreiter bei den ASP-Nachweisen in Hausschweinebeständen war Rumänien mit insgesamt 1.724 betroffenen Betrieben, was im Vergleich zu 2018 einer Zunahme um fast die Hälfte entsprach. Damit entfielen auf Rumänien gut 90 % aller in der EU einschließlich Serbien und der Ukraine gemeldeten Fälle.

Erstmals wurde 2019 die für Schweine hochansteckende und oft tödlich endende Tierseuche in der Slowakei auf elf und in Serbien auf 18 Höfen nachgewiesen. In Bulgarien nahm die Zahl der Ausbrüche binnen Jahresfrist von einem Fall auf 44 zu.

Aktuell meldete die Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) für Bulgarien einen ASP-Ausbruch am 3. Januar 2020, wobei auf einem Großbetrieb rund 24.000 Schweine getötet werden mussten. Allerdings hat 2019 in einigen EU-Ländern die Zahl der ASP-Nachweise in Nutzschweinebeständen im Vorjahresvergleich auch abgenommen. Dazu zählten die italienische Insel Sardinien sowie Lettland.

Um mehr als die Hälfte, nämlich auf 48 Fälle, gingen die ASP-Ausbrüche bei Hausschweinen in Polen zurück. Um jeweils rund 60 % verringerten sich die Neuinfektionen in den Schweinehaltungen der Ukraine und in Litauen, und zwar von 105 auf 42 Fälle, beziehungsweise von 51 auf 19 Seucheneinschleppungen.

Viele ASP-Wildschweine in Polen

Bei der ASP in der Wildschweinepopulation führte 2019 Polen mit 2.468 offiziellen Nachweisen das Ranking an; die Zahl der Fälle lag in etwa auf Vorjahresniveau. Dahinter folgte Ungarn, wo sich die Infektionen im Wildschweinbestand auf 1.598 im Vorjahresvergleich mehr als verzehnfacht haben.

Ein starker Anstieg war zudem mit einer Vervierfachung der ASP-Nachweise in Rumänien festzustellen. Auch in Belgien und Bulgarien wurden deutlich mehr infizierte Wildschweine registriert; in Belgien wurden jedoch in den vergangenen Monaten nur noch vereinzelt infizierte Kadaver in dem Sperrgebiet gefunden.

In den drei baltischen Staaten Litauen, Lettland und Estland gingen die ASP-Nachweise beim Schwarzwild 2019 gegenüber dem Vorjahr dagegen deutlich zurück, teilweise sogar um bis zu zwei Drittel.

Weniger Nutztierkrankheiten

Laut den aktuellen Daten des EU-Tierseuchenmeldesystems haben die Ausbrüche von anderen wichtigen Nutztierkrankheiten im vergangenen Jahr in der Gemeinschaft oft abgenommen. So ging die Zahl der Blauzungeninfektionen in der EU einschließlich der Schweiz gegenüber 2018 um 524 oder 57 % auf 402 gemeldete Fälle zurück.  Die häufigsten Neuerkrankungen wurden dabei mit 181 Nachweisen aus Frankreich gemeldet; das waren jedoch 73 % weniger als ein Jahr zuvor.

In Deutschland stieg dagegen die Zahl der betroffenen Haltungen von einem Betrieb im Jahr 2018 auf 59 im vergangenen Jahr. Bei der auch auf Menschen übertragbaren Rindertuberkulose war in der EU eine Abnahme der meldepflichtigen Fälle gegenüber 2018 um 15 % auf 132 festzustellen.

Die meisten Ausbrüche, nämlich 92, ereigneten sich in Frankreich; in Deutschland gab es drei betroffene Haltungen. Über das Vorkommen von Rinderherpes (BHV) wurden von ADNS keine Angaben gemacht.

Spürbar nachgelassen hat der Infektionsdruck bei der hochpathogenen Geflügelpest. Waren 2018 davon noch 34 Geflügelbetriebe in vier EU-Ländern betroffen, waren es vergangenes Jahr nur noch acht Haltungen, von denen fünf in Bulgarien und drei in Polen ansässig waren. Die Neuinfektionen mit der niedrigpathogenen aviären Influenza gingen von 32 auf fünf Geflügelbestände zurück.
Ausbrüche der Afrikanischen Schweinepest Europa 2018-2019Bild vergrößern
Gemeldete Ausbrüche der Afrikanischen Schweinepest in Europa 2018-2019.
AgE
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