Eine entsprechende Gesetzesänderung werde er bald ins Parlament einbringen, sagte
Landwirtschaftsminister Jan Krzysztof Ardanowski am Mittwoch dem Radiosender Jedynka. Polen habe ein großes Problem seit dem jüngsten Ausbruch der
Schweinepest im Westen das Landes. «Ohne Abschuss schaffen wir es nicht.» Derzeit gebe es aber keine Regelungen für den Einsatz der Armee für diese Aufgabe, auch sei der Abschuss von Wildschweinen durch die Polizei nicht vorgesehen.
Den Angaben des Ministers zufolge soll die
Gesetzesänderung auch die
Jäger verpflichten, sich in von der
Seuche betroffenen Gebieten am Abschuss des Schwarzwilds zu beteiligen. Am Dienstag hatten mehrere hundert
Schweinehalter vor der Niederlassung des Jagdverbandes in Warschau protestiert, weil sich die Jäger aus ihrer Sicht zu wenig am Schwarzwild-Abschuss beteiligen.
Der Sprecher des Deutschen Jagdverbands, Torsten Reinwald, sieht den von Polen geplanten Einsatz von Polizei und Armee kritisch. «Polizisten und Soldaten sind nicht dafür ausgebildet,
Wildschweine abzuschießen. Sie haben auch nicht die entsprechenden Waffen und die Munition dafür.» Ein zusätzliches Training der Uniformierten sei dafür nötig.
Seit Mitte November sind in der westpolnischen Woiwodschaft Lebus mehrere Dutzende mit dem Virus infizierte Wildschwein-Kadaver gefunden worden. Am Dienstag vergangener Woche wurde der
Erreger bei einem toten Wildschwein in der Nähe von Nowogrod Bobrzanski in festgestellt. Der Ort liegt rund 40 Kilometer von der deutsch-polnischen Grenze entfernt.
Zuletzt tauchte der Erreger bei einem Wildschwein in der Woiwodschaft Großpolen auf, rund 70 Kilometer von Posen (Poznan) entfernt. Dieser Fall verstärkte die Sorge der polnischen Behörden, da in dieser Region 3,5 Millionen Hausschweine gehalten werden.