2017 seien die Berufsfischer im Bereich Bodensee-Obersee nur noch auf einen Gesamtertrag von 298 Tonnen gekommen, teilte die Internationale Bevollmächtigtenkonferenz für die Bodenseefischerei (IBKF) nach ihrem diesjährigen Treffen im österreichischen Viktorsberg (Vorarlberg) mit. Dieser liege um 47 Prozent unter dem Mittelwert der letzten zehn Jahre (562,8 Tonnen). Das Treffen fand am Mittwoch (20.6.) unter Vorsitz Österreichs statt.
Rückgänge verzeichnete die IBKF bei fast allen Fischarten. Bei Felchen, die als klassische Bodenseefische gelten, lag der Ertrag den Angaben zufolge mit 194,8 Tonnen weit unter dem zehnjährigen Mittel von 408 Tonnen. Der Felchenanteil am Gesamtfang betrug 65 Prozent.
Der Barschertrag sei vom bereits niedrigen Niveau von 28,1 Tonnen im Vorjahr weiter auf 26,5 Tonnen zurückgegangen. Rückgänge seien auch bei Weißfischen und Brachsen sowie bei Aalen und Hechten zu verzeichnen.
Die Ursachen für den Rückgang sind laut IBKF vielfältig. Als ein Grund wird ein niedriger Nährstoffgehalt im
Bodensee genannt. Die Fischer beklagen auch, dass es immer mehr Kormorane gebe. Diese Wasservögel würden mittlerweile im Jahr bis zu 260 Tonnen Fisch aus dem See holen und damit nur rund 40 Tonnen weniger als die Berufsfischer. Ein Problem sei auch die starke Zunahme von Stichlingen, die eine direkte Nahrungskonkurrenz vor allem für Felchen darstellen.