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19.08.2009 | 16:25 | Beifang in der Fischerei  

Bundesministerin Aigner: Unerwünschter Beifang in der Fischerei muss drastisch gesenkt werden

Berlin - Berliner Kinder haben heute Frau Bundesministerin Aigner 450 selbst gemalte Bilder der WWF-Kindermalaktion "Stoppt den Beifang!" übergeben.

Sardinen
(c) proplanta
 Die "Young Pandas" baten Bundesministerin Aigner, sich für eine "schlaue Fischerei" einzusetzen. "Wir brauchen dringend Rückwurfverbote und Anlandungsgebote", erklärte die Bundesministerin anlässlich der Übergabe dieser Kinderbilder mit Blick auf die bevorstehende Reform der Gemeinsamen Fischereipolitik.

Die derzeit geltenden Regelungen der EU-Fischereipolitik führen dazu, dass Beifänge an unerwünschten oder untermaßigen Fischen wieder über Bord geworfen werden: Fischer dürfen nur die Fischarten anlanden und vermarkten, für die sie eine Fangquote haben. Außerdem ist für die angelandeten Fische in der Regel eine bestimmte Mindestgröße vorgeschrieben. Da - von Art zu Art unterschiedlich - in der Regel nur wenige Fische den Rückwurf überleben, entsteht dem Ökosystem Meer durch die Rückwürfe bei manchen Beständen ein ähnlich hoher Verlust wie durch die angelandeten Fänge selbst.

Ein abgestimmtes System von Rückwurfverboten und Anlandungsgeboten dagegen könnte in vielen Fischereien einen starken Anreiz schaffen, Beifänge von vornherein zu vermeiden. Damit würden auch die Fischer in die Lage versetzt, eine stärkere Verantwortung für die Erhaltung der Fischbestände und die Schonung des Ökosystems zu übernehmen. Die deutsche Fischereiwissenschaft arbeitet deshalb bereits intensiv mit der Fischerei zusammen, um die Selektivität von Fanggeräten weiter zu verbessern. Zur Vermeidung von Beifängen werden zum Beispiel die Netzmaschen in Form und Größe besser an die jeweiligen Zielfischarten angepasst und/oder verbesserte "Fluchtfenster" für die übrigen Arten eingebaut. Diese technischen Maßnahmen haben den Vorteil, dass sie sich nach ihrer Entwicklung schnell in der Praxis umsetzen lassen.

Vor diesem Hintergrund setzt sich die Bundesregierung seit langem für eine grundlegende Neuorientierung der EU-Fischereipolitik in diesem Bereich ein. Bei den Tagungen der EU-Fischereiminister hatte Bundesministerin Aigner wiederholt deutlich gemacht, dass der Vergeudung von Meerestieren dringend ein Ende gesetzt werden muss.  "Das Problem ist seit Jahren bekannt. Deshalb ist es jetzt an der Zeit, auf europäischer Ebene endlich zu handeln. Wenn es gelingt, diese neue Politik durchzusetzen, werden die Fischer von selbst darauf achten, dass möglichst nur die Fische in ihre Netze gehen, die sie auch tatsächlich fangen wollen", erklärte die Ministerin.

Bundesministerin Aigner dankte den Kindern für die Übergabe der Bilder zum Thema "Stoppt den Beifang!" und versprach ihnen, dass sie alles tun werde, "damit wir endlich eine "schlaue" Fischerei bekommen: zum Wohle des Meeres und nicht zuletzt der Fischer selbst." (BMELV)
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