Weil das Tier kürzlich von seiner Weide zum Ausflug ins nahe Serbien ausriss und damit die Außengrenze der Europäischen Union überschritt, soll es gemäß den Vorschriften der EU getötet werden.
Die Kuh hatte sich Mitte Mai von der Herde entfernt, ohne dass ihr Besitzer Iwan Haralampiew es merkte. Dabei hatte sie die Grenze ins Nicht-EU-Land Serbien überquert. «Penka» ist jetzt wieder bei ihrem Besitzer. Jedoch war der Ausflug laut Rechtslage ihr Todesurteil. Denn ein Rind in das EU-Gebiet zurückzuführen, ist verboten.
Viele Bulgaren sind dagegen, dass die gesunde Kuh stirbt. «Wir werden sehen, ob eine Ausnahme gemacht werden kann», versicherte der bulgarische
Agrarminister Rumen Poroschanow am Rande eines informellen Treffens mit Kollegen aus der EU. Die Öffentlichkeit sei «ernsthaft besorgt». Bulgarien hat zurzeit den EU-Ratsvorsitz inne.
Tierfreunde und Politiker setzen sich nun massiv für «Penka» ein. Eine Petition der britischen Zeitung «Daily Telegraph» in Brüssel kämpft um das Leben des Rindviehs. Für den konservativen britischen EU-Parlamentarier John Flack ist der Fall ein Beispiel für die schlechte Seite der Europäischen Union, wie das bulgarische Staatsfernsehen berichtete.
Ihr Besitzer aus dem südwestbulgarischen Dorf Kopilowzi hatte zudem gesagt, «Penka» sei trächtig. Ein Test zeigte aber, dass die Kuh keinen Nachwuchs erwartet, wie das Staatsfernsehen in Sofia am Dienstag berichtete.