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15.05.2018 | 09:02 | Grünland 

Erster Grünschnitt in vollem Gange

Hannover - In den vergangenen Wochen hat die Vegetation gewaltig aufgeholt. Karsten Padeken, Vorsitzender im Landvolkkreisverband Wesermarsch, hat sich im April noch Gedanken über einen verzögerten Erntebeginn auf dem Grünland gemacht.

Grünschnitt 2018
Auf dem Grünland läuft der erste Schnitt. (c) proplanta
Inzwischen staunt der Landwirt, wie schnell das Gras auf den Wiesen und Weiden den Rückstand innerhalb weniger warmer Tage aufgeholt hat.

Inzwischen haben die Landwirte den ersten Schnitt auf dem Grünland bereits eingefahren, die Erntearbeiten haben richtig Fahrt aufgenommen. Ganz vergessen können viele Landwirte den regnerischen Herbst und das nasse Frühjahr allerdings noch nicht.

„Die Flächen waren teilweise noch sehr nass und nicht befahrbar, daher könnte sich die Ernte in einzelnen Regionen noch verzögern“, sagt Padeken gegenüber dem Landvolk-Pressedienst. Auch Pflegemaßnahmen haben darunter gelitten. Ein Pflegeschnitt sowie Striegel- und Schlepparbeiten konnten nicht überall durchgeführt werden.

„Das wirkt sich auf die Qualität aus. Die Landwirte hatten nicht überall die Möglichkeit, die Flächen zu reparieren“, erklärt Padeken. Zudem habe die Nässe Struktur- und Nabenschäden hinterlassen. Auf manchen Flächen stand lange das Wasser, das führte zu Ausfällen bei der Ernte.

Das Gras wird nach dem Schnitt verdichtet und unter Luftabschluss unter Folie gelagert und mit Hilfe der Milchsäuregärung konserviert – ähnlich wie bei Sauerkraut. Im Winter dient das sogenannte Raufutter als Rinder- oder Schaffutter. Für eine gute Qualität ist das Wetter zur Ernte entscheidend.

Die Landwirte nutzen lieber Schönwetterperioden aus und verzichten auf maximalen Ertrag. Das Risiko, bei späterer Ernte Qualitätseinbußen hinnehmen zu müssen, ist zu groß. Durch Wärme und Sonneneinstrahlung reichern sich Milchsäurebakterien im Aufwuchs an, die in der Silage für die Gärung sorgen.

Bundesweit wurden vom Grünland im vergangenen Jahr mehr als 30 Mio. Tonnen Gras durch Beweidung, als Frischmasse, Silage oder Heu geerntet, 13 Mio. Tonnen als Schnittgut von Wiesen und 17 Mio. Tonnen von Weiden.

In Niedersachsen wurden nach Angaben des Statistischen Landesamtes 5,5 Mio. Tonnen Raufutter geerntet, 4,9 Mio. Tonnen stammen von Wiesen und Weiden, lediglich zehn Prozent werden als Feldgras eingefahren. Der Raufutteranbau hat mit rund 670.000 Hektar in Niedersachsen eine herausragende Bedeutung und rangiert direkt hinter dem Getreide mit rund 900.000 Hektar und vor dem Silomais mit 525.000 Hektar. Fast die Hälfe des niedersächsischen Grünlandes wird von den landwirtschaftlichen Betrieben in der Küstenregion bewirtschaftet.
LPD
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