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16.08.2019 | 01:17 | Muschelfischerei 2019 

Gute Saison für Muschelfischer erwartet

Hörnum / Sylt - Schleswig-Holsteins Muschelfischer blicken optimistisch auf die neue Saison.

Miesmuscheln
Den Miesmuschelfischern in Schleswig-Holstein geht es gut. Auch die diesjährige Saison scheint gut zu werden. Um für die Zukunft gut gerüstet zu sein, würden die Erzeuger gerne Muschelsaat vor Dänemark sammeln. Doch die Hürden dafür sind hoch. (c) proplanta
«Der Muschelfischerei geht es im Moment gut bis sehr gut», sagte der Geschäftsführer der Erzeugerorganisation schleswig-holsteinischer Muschelzüchter, Peter Ewaldsen, am Donnerstag in Hörnum auf Sylt. Die vergangenen zwei Jahre seien gut gewesen. «Und auch dieses Jahr scheint gut zu werden.» Die Natur gebe, was gebraucht werde und auch die Preise seien sehr gut, sagte Ewaldsen.

2018 haben die Erzeuger 13.900 Tonnen an Land gezogen. Der Jahreserlös lag bei rund 30,4 Millionen Euro. «Das letzte Jahr war exorbitant gut», sagte Muschelfischer Paul Wagner. Dies habe auch daran gelegen, dass die Muschelernte in den Niederlanden sehr schlecht ausgefallen sei. Und auch dieses Jahr hätten die Nachbarn wieder Probleme. «Wir sind wieder die Könige auf dem Miesmuschelmarkt», freute sich Wagner.

Ein Problem der Muschelfischer in Schleswig-Holstein ist jedoch das Sammeln der Besatzmuscheln - der sogenannten Muschelsaat - an den Saatmuschelgewinnungsanlagen. Diese brächten nicht den benötigten Ertrag. «Wir brauchen zusätzlich Muscheln vom Meeresboden», sagte Ewaldsen.

Die Muschelfischer wollen daher am Horns Rev vor Dänemark in der Allgemeinen Wirtschaftszone Saatmuscheln ernten. Dort fielen alle zwei, drei Jahre große Mengen Saatmuscheln ab. «Und wenn die nicht geholt werden, dann holt der erste Sturm im Oktober alles weg und räumt den ganzen Meeresboden wieder sauber.» Dort gebe es keine großen Miesmuschelbänke sondern nur alle paar Jahre mal Saat. «Die möchten wir bergen.»

Dies ist bisher allerdings nicht erlaubt, auch damit keine invasiven Arten ins schleswig-holsteinische Wattenmeer eingeschleppt werden. Die Muschelfischer müssten nun nachweisen, dass sie mit der Ernte keine gebietsfremden Arten einschleppen.

Zu diesem Zweck wurden am Horns Rev Untersuchungen gemeinsam mit dem Naturschutz und dem Nationalparkamt begonnen. Diese würden jetzt ausgewertet. Zusätzlich bieten die Muschelfischer an, künftig nur noch in drei statt der bisher erlaubten vier Tidebecken Miesmuschelwirtschaft zu betreiben. So könne das Wattenmeer noch mehr geschont werden, sagte Ewaldsen.

«Es ist eine Messlatte, die sehr hoch liegt, die die Muschelfischer überspringen müssen, um zu einer Importgenehmigung zu kommen», sagte der Leiter der Nationalparkverwaltung, Detlef Hansen. Die Nationalparkverwaltung habe darauf zu achten, dass sich die Natur im Nationalspark möglichst ungestört entwickle.

Dazu gehöre auch, zu verhindern, dass sich gebietsfremde Arten, die sich explosionsartig vermehren, im schleswig-holsteinischen Wattenmeer verbreiten. «Wir müssen schon ein waches Auge drauf haben, dass wir das nicht aktiv durch wirtschaftliche Aktivitäten beschleunigen.»

Derzeit werden die Proben ausgewertet. «Und wenn am Ende des Tages keine kritischen Arten dabei sind, dann haben wir eine Geschäftsgrundlage, auf der wir weiterdiskutieren und entscheiden können.»
dpa/lno
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