Besorgt verfolgen die deutschen Schweinebauern die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest in Osteuropa. Dass Lidl ausgerechnet jetzt Wurstspezialitäten aus Polen anbietet, stößt vielen bitter auf. (c) proplanta
Das Fleisch für Wurstwaren der Lidl-Eigenmarke «Kuljanka» - darunter Rohwurst - stammt zum Teil aus Polen, wo derzeit im Nordosten die Afrikanische
Schweinepest wütet. Sie breitet sich in Osteuropa immer schneller aus. Lidl teilte mit, die
Rohstoffe stammten aus nicht betroffenen Gebieten und unterliefen zudem strenge Qualitätskontrollen.
Unterstützung erhielt der
Discounter vom Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit. Es spreche nichts gegen ganz normale
Lebensmittel aus jenen Regionen in Polen, die nicht von der Krankheit betroffen sind.
Verwirrung entstand wohl auch deshalb, weil das
Bundeslandwirtschaftsministerium schon länger vor infizierten Wurst- und
Fleischwaren warnt, die durch Fernfahrer und Saisonkräfte aus Osteuropa nach Deutschland mitgebracht werden könnten. Hier bestünde die Gefahr, dass Essensreste an Raststätten von Wildschweinen gefressen werden, die das Virus dann weiter verbreiten.
Menschen erkranken generell nicht an dem Erreger. Dennoch ist er gefürchtet, vor allem von Landwirten. Denn schon beim ersten Nachweis in Deutschland würde der Export von
Schweinefleisch in Länder außerhalb der EU wie etwa nach China zum Erliegen kommen.