«Glücklicherweise haben wir bisher keinen Fall von
Schweinepest in Deutschland, aber natürlich besteht die Gefahr der Einschleppung auch hierher», erklärte Klöckner am Freitag.
Das Ministerium informiere mit Plakaten und Broschüren an Autobahnraststätten, Parkplätzen und in Zügen. «Besonders Reisende sind mögliche Überträger der Krankheit. Ein unachtsam weggeworfenes Wurstbrot, das man aus dem Urlaub mitgebracht hat, kann schon gravierende Auswirkungen haben und im Zweifel für einen Ausbruch auch in Deutschland sorgen.»
Eine Einschleppung der
Tierseuche hätte nach Angaben von Klöckner neben den Auswirkungen auf die Tiere auch schwere wirtschaftliche Folgen für die Landwirte. Die Ministerin sieht Deutschland aber gut vorbereitet für den Ernstfall. «Auch im Falle eines Ausbruchs sind wir in der Lage, schnell und effektiv zu reagieren.»
Dafür sorgten gemeinsame Übungen mit den polnischen Nachbarn und eine Änderung des Tiergesundheitsgesetzes, mit der betroffene Gebiete rasch eingezäunt werden könnten. «Auch eine verstärkte
Bejagung ist im Fall eines Ausbruchs nun möglich.»
Nach Angaben der rheinland-pfälzischen Umweltministerin Ulrike
Höfken (Grüne) spielen bei einer möglichen Einschleppung infizierte Schweinefleischprodukte die größte Rolle. «Sie können aus den betroffenen Regionen im Norden und Osten von Europa, beispielsweise Lettland, Polen, Ungarn, Rumänien und Russland zu uns kommen», sagte Höfken der dpa. «Aber auch eine kontaminierte Jagdausrüstung birgt ein nicht zu unterschätzendes Risiko.»
Nach Lettland war in dieser Woche auch in Litauen der bisher größte Ausbruch der Tierseuche festgestellt worden. In den betroffenen Zuchtbetrieben wurden vorsorglich jeweils Tausende Schweine getötet.
Die
Afrikanische Schweinepest ist eine unheilbare und hochansteckende Virusinfektion bei Schweinen, für Menschen aber ungefährlich.