Die Gefahr einer Einschleppung der
Seuche nach Deutschland durch den Menschen oder infizierte Tiere werde weiter als hoch eingeschätzt, sagte die Sprecherin des Instituts, Elke Reinking, am Montag der Deutschen Presse-Agentur.
Die
Risikobewertung war zuletzt im Mai 2019 angepasst worden, nachdem Fälle von ASP in Belgien aufgetreten waren. Dort hatte die Entfernung zur deutschen Grenze 70 Kilometer betragen. «Wir sind sehr aufmerksam», sagte Reinking.
Interessant an dem Fall in Polen sei, dass zwischen dem Fund des infizierten Tieres 80 Kilometer vor der Grenze zu Brandenburg und den bisher weiter östlich aufgetretenen Fällen rund 250 Kilometer lägen.
«Mehr wissen wir bislang auch nicht», sagte Reinking. Die Experten des
FLI stünden im Kontakt mit den Kollegen in Polen. Möglicherweise habe in dem Fall der Mensch eine Rolle gespielt. Der Mensch gilt als einer der größten Risikofaktoren für die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest. Bereits ein weggeworfenes Wurstbrot mit Erregern, das von einem
Wildschwein gefressen wird, kann Experten zufolge die Krankheit auslösen.
Die Afrikanische
Schweinepest war bei einem Wildschwein festgestellt worden, das bereits am 4. November in der Nähe der Landstraße zwischen den polnischen Ortschaften Nowa Sol und Slawa im Kreis Wschowski gefunden worden war. Das Tier war bei einem Wildunfall ums Leben gekommen.
Polen gehört in Europa neben Rumänien, Ungarn und dem Baltikum zu den besonders von Afrikanischer Schweinepest betroffenen Regionen. Die Virusinfektion ist für Menschen ungefährlich, führt bei Wild- und Hausschweinen aber häufig nach kurzer Krankheit zum Tod. In Deutschland wurde nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums bisher kein Fall von Afrikanischer Schweinepest nachgewiesen.