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09.08.2019 | 04:01 | Perspektiven für den Berufsstand 

Schaf- und Ziegenzüchter schicken Forderungen nach Brüssel

Halle - Mit einem Zehn-Punkte-Plan fordern Sachsen-Anhalts Schaf- und Ziegenzüchter «verlässliche Perspektiven» für ihren Berufsstand.

Mutterschafhaltung
Deutschlandweit ist die Zahl der gehaltenen Schafe und Ziegen im Sinkflug. Gerade wird die EU-Agrarpolitik der nächsten Jahre gestaltet. Sachsen-Anhalts Schaf- und Ziegenzüchter melden sich nun lautstark zu Wort. (c) proplanta
Der Forderungskatalog wurde im Zuge der laufenden Verhandlungen über die Höhe des EU-Agrarbudgets für die Jahre 2021 bis 2027 an das Landesagrarministerium und das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft übermittelt, sagte der Geschäftsführer des Schafzuchtverbandes Sachsen-Anhalt, Hans-Jörg Rösler, am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. «Wir mussten feststellen, dass zwar viel über uns, aber nicht mit uns geredet wurde», sagte er.

Schaf- und Ziegenhalter nehmen laut Rösler in der Landwirtschaft als Kulturlandschafts-, Deich- und Biotoppfleger eine Sonderstellung ein. Für eine wirtschaftlich tragfähige Haltung der Tiere müssten gezielte Maßnahmen ergriffen werden. So fordere der Verband unter anderem eine tiergebundene Prämie, die es bereits in 22 EU-Staaten gibt.

«Seit Abschaffung der Mutterschafprämie zugunsten der Flächenprämie hat sich der Mutterschafbestand in Sachsen-Anhalt im Zeitraum von 2005 bis 2018 von knapp 83.500 auf 49.200 Tiere drastisch verringert», sagte Rösler. Gerade einmal 70 erwerbsmäßige Schäfereien seien noch aktiv. Jetzt müssten die richtigen umwelt- und agrarpolitischen Entscheidungen getroffen werden, um den Rückgang zu stoppen.

Die extensive Bewirtschaftung von Grünlandflächen müsse durch gezielte Maßnahmen entlastet werden. «Für die Beweidung mit Schafen und Ziegen bedarf es Spezialprogramme», so Rösler. Für die aufwendige Biotop-Pflege sollen spezielle Umweltprogramme aufgestellt werden.

Schutzmaßnahmen der Tierhalter vor dem Wolf seien vollständig zu bezahlen. «Wir favorisieren eine auf dem Weidetier basierende Pauschale», sagte Rösler. Auch die Vermarktung und der Absatz von Produkten wie Lammfleisch oder Ziegenkäse soll nach dem Willen der Tierhalter in Zukunft unterstützt werden.  

Die EU-Förderung über die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) verteilt sich auf zwei Säulen. Die erste bilden die Direktzahlungen, die je Hektar landwirtschaftlicher Fläche gewährt werden. Die zweite Säule umfasst gezielte Förderprogramme für die nachhaltige und umweltschonende Bewirtschaftung und die ländliche Entwicklung.
dpa/sa
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