Die Fleischnachfrage im In- und Ausland hat laut Analysten zugenommen und bei begrenztem Lebendangebot den Weg für höhere Preise freigemacht. Die Vereinigung der
Erzeugergemeinschaften für
Vieh und Fleisch (VEZG) setzte am vergangenen Mittwoch (20.3.) ihre Leitnotierung um 7 Cent auf 1,50 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) herauf. Manche der an der Preisfindung beteiligten Erzeugerorganisationen hatten sogar für einen noch etwas stärkeren Anstieg plädiert; die Notierungsspanne lag zwischen 1,50 Euro und 1,52 Euro.
Nach Angaben der VEZG fiel das bundesweit verfügbare Angebot schlachtreifer Schweine für die neue Schlachtwoche nochmals geringer aus, so dass die rege Nachfrage der Schlachtbetriebe nur unvollständig gedeckt werden konnte.
Laut Daten der
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (
BLE) lagen die Schlachtungen im bisherigen Jahresverlauf um rund 3 % unter dem vergleichbaren Vorjahresniveau. Experten zufolge ließen sich zuletzt auch am
Fleischmarkt bei stärkerer Nachfrage höhere Verkaufspreise im Teilstückhandel durchsetzen. Begünstigt wurde das durch ein wieder anziehendes
Exportgeschäft, wobei vor allem China mehr Ware orderte.
In den USA hat eine Großbestellung von
Schweinefleisch durch die Chinesen Anfang März die Futurekurse für Schlachtschweine an der Börse in Chicago um mehr als 20 % steigen lassen, und auch in China selbst ziehen die Preise an.
In Österreich konnten sich die
Mäster ebenfalls über einen deutlichen Aufschlag freuen: Die Leitnotierung des Verbandes landwirtschaftlicher Veredlungs produzenten (VLV) stieg bei knappem Schweineangebot um 7 Cent auf 1,49 Euro/kg SG. Der VLV sprach von einem Stimmungswandel am Markt.
In Belgien erhöhten sich die
Schlachtschweinepreise je Kilogramm Lebendgewicht (LG) zwischen 6 Cent und 7 Cent; in Dänemark ging es umgerechnet um 2,7 Cent/kg SG nach oben.
Preisanstieg auch in SüdeuropaAuch weiter südlich in der EU tendierten die
Schlachtschweinenotierungen fester. Am französischen Marché du Porc Breton kletterte die Notierung die zweite Woche in Folge um 5 Cent und lag zuletzt bei 1,283 Euro/kg SG. In Spanien berichtet der Mercolleida von einem fortgesetzt zu geringem Lebendangebot, welches für die starke Nachfrage der Fleischhersteller nicht ausreiche.
Seit Anfang Februar kletterten bei den Iberern die Preise bereits um 14,4 Cent/kg LG; am vergangenen Donnerstag kam ein weiterer Zuschlag von 3,9 Cent auf 1,223 Euro/kg SG hinzu. In Italien beendete die europaweite Marktverbesserung den dortigen Verfall der Schlachtschweinepreise; die nationale Notierung stieg im
Schnitt aller Gewichtsklassen um 1,5 Cent/kg SG.
Nach Angaben der
EU-Kommission war in vielen Mitgliedstaaten bereits in der Woche zum 17. März ein Anziehen der Schlachtschweinepreise zu beobachten. Im Mittel zahlten die Schlachtbetriebe in der Gemeinschaft für Tiere der Handelsklasse E 139,39 Euro/100 kg SG; das waren 1,52 Euro oder 1,1 % mehr als in der Vorwoche. Dabei soll es in Rumänien mit 8,8 % den größten Preissprung nach oben gegeben haben. Die spanischen und irischen Mäster erhielten jeweils 2,2 % mehr Geld für ihre Tiere.
In Österreich, Deutschland, Polen und Dänemark bewegten sich die Zuschläge zwischen 0,9 % und 1,9 %. Zu den Verlierern gehörten hingegen die Erzeuger in Bulgarien und Estland mit Abschlägen von jeweils 1,1 %. Italien bildete das Schlusslicht mit um 2,9 % gesunkenen Preisen.