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29.07.2018 | 13:00 | Schwweinepreise 

VEZG-Notierung gibt um 2 Cent auf 1,39 Euro nach

Bonn - Die Hitzewelle und die Feriensaison machen sich mit einer spürbaren Nachfrageschwäche für Schweinefleisch bemerkbar.

Schweinepreise VEZG-Preis
Hitzewelle lässt Fleischverbrauch und Schweinepreise sinken. (c) proplanta
Dies berichteten zumindest die Fleischvermarkter und Schlachtbetriebe in der vergangenen Woche und nutzten dies, um den Einkaufspreis für Schlachtschweine weiter nach unten zu drücken. Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) musste deshalb am vergangenen Mittwoch (25.7.) ihre Leitnotierung für Schlachtschweine um 2 Cent auf 1,39 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) senken. Marktanalysten zufolge hatten größere Schlachtunternehmen einen Abschlag von 4 Cent gefordert, was sich auch an der Notierungsspanne von 1,37 Euro bis 1,41 Euro ablesen lässt.

Laut VEZG standen am deutschen Schlachtschweinemarkt verhältnismäßig geringe Angebotsstückzahlen zur Vermarktung bereit, die trotz ruhiger Schweinefleischgeschäfte vollständig ihre Abnehmer fanden. Aufgrund der Hauspreisdrohungen habe eine Rücknahme der Notierung aber nicht vollständig verhindert werden können. Selten zuvor war das Notierungsniveau im Juli so niedrig wie aktuell. Zuletzt wurden im Sommer 2015 ähnliche Preise gezahlt; geringer waren diese nur Ende Juli 2003. Vor zwölf Monaten stand der VEZG-Preis dagegen noch bei 1,70 Euro/kg SG.

Die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) sprach angesichts des jüngsten Abschlags bei der Notierung von einer „Retourkutsche der Schlachtunternehmen“, weil die VEZG eine Woche zuvor nicht vollständig auf die Preisforderungen der Schlachtunternehmen eingegangen sei. Die Preisdrückerei der drei führenden Schlachtunternehmen Vion, Tönnies und Westfleisch in den beiden vergangenen Wochen auf Kosten der Erzeuger ist aus Sicht der ISN „verantwortungslos“. Immer weiter sinkende Preise würden den Fleischverzehr im Hochsommer keineswegs ankurbeln, und ein Großteil des Preisrückgangs werde wahrscheinlich nur an den Lebensmittelhandel oder die Fleischverarbeitung weitergereicht.

Schweinepreise in Spanien unverändert

Auch in anderen Ländern der Europäischen Union klagten die Fleischvermarkter über den konsumdämpfenden Effekt der heißen Temperaturen. In den südlichen EU-Staaten wird das teilweise durch die vielen Urlauber vor Ort ausgeglichen; doch fehlt auch dort der Zug in der Nachfrage. In Spanien blieb die Schlachtschweinenotierung am Mercolleida am vergangenen Donnerstag mit 1,246 Euro/kg Lebendgewicht (LG) unverändert; in Italien reichte es lediglich für ein Plus von 0,6 Cent/kg LG.

Nördlich der Alpen konnte sich die französische Notierung am Marché du Porc Breton auf dem Vorwochenniveau von 1,223 Euro/kg SG halten, und auch Danish Crown änderte seinen Auszahlungspreis nicht.

In Österreich musste der Verband der landwirtschaftlichen Veredlungsproduzenten (VLV) dagegen erstmals seit sieben Wochen die eigene Leitnotierung nach unten korrigieren, und zwar um 2 Cent auf 1,46 Euro/kg SG. Zudem sanken die Ankaufspreise für Schlachtschweine in Belgien um 2 Cent/kg LG.

Nach Angaben der EU-Kommission wurden Tiere der Handelsklasse E in der Woche zum 22. Juli im Mittel der Mitgliedstaaten mit 145,10 Euro/100 kg SG abgerechnet; das waren 0,76 Euro oder 0,5 % weniger als in der Vorwoche. Dazu trug bei, dass die Schlachtschweinepreise in den Niederlanden um 2,9 % fielen. In Deutschland, Frankreich und Schweden beliefen sich die Abschläge auf jeweils 0,8 %. Behaupten konnten sich dagegen die Notierungen in Dänemark und Polen. In Spanien konnten sich die Mäster über einen Aufschlag von 0,8 % freuen.

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EU-Marktpreise für Schlachtschweine
AgE
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