Das zuvor sehr knappe Lebendangebot reichte in der Regel wegen der fehlenden Schlachttage für den verringerten Bedarf der Schlachtbetriebe aus. In Deutschland ließ deshalb die Vereinigung der
Erzeugergemeinschaften für
Vieh und Fleisch (VEZG) ihre Leitnotierung für Schlachtschweine am vergangenen Mittwoch (17.4.) erwartungsgemäß auf dem Niveau von 1,73 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) stehen.
Trotz der feiertagsbedingten Reduzierung von Schlachttagen sei das nicht große Schweineangebot vollständig von den Schlachtbetrieben abgerufen worden, berichtete die VEZG. Nach Einschätzung der
Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (
ISN) dürfte die Preisspitze in diesem Frühjahr noch nicht erreicht sein, wenn das Schweineangebot weiter so knapp bleiben sollte. Schließlich stünden die Grillsaison und nachfragestarke Feiertage im Mai erst noch bevor und auch die Importnachfrage Chinas sollte weiter bestehen bleiben.
Stabile Abrechnungspreise für ihre Schweine werden auch die
Mäster in Spanien und Dänemark über die Osterfeiertage erhalten, dort wurden die maßgeblichen Notierungen bereits für zwei Wochen festgelegt. In Österreich blieb der Leitpreis für Schlachtschweine des Verbandes der landwirtschaftlichen Veredlungsproduzenten (VLV) mit 1,69 Euro/kg SG ebenso stabil wie die Notierungen in Frankreich und Belgien.
Lediglich in Italien setzte sich der Anstieg der nationalen Schlachtschweinenotierung mit einem deutlichen Plus von 5,2 Cent auf 1,261 Euro/kg für Tiere mit einem Lebendgewicht (LG) von 160 kg bis 176 kg fort. Dort soll Bruttomarge der
Schlachtunternehmen bei 20 Euro je Schwein liegen, weshalb jedes verfügbare Tier lebhaft umworben wurde.
EU-Schweinepreis 16 Prozent über Vorjahresniveau In den Mitgliedstaaten der EU machten die
Schlachtschweinepreise in der Woche zum 14. April nach Kommissionsangaben einen weiteren Satz nach oben. Im Mittel aller Länder wurden für Tiere der Handelsklasse E 166,32 Euro/100 kg SG gezahlt; das waren 7,58 Euro oder 4,8 % mehr als in der Vorwoche. Im Vergleich zu Mitte April 2018 erhielten die Mäster - gerechnet auf 100 kg SG - 22,85 Euro beziehungsweise 15,9 % mehr Geld für ihre Tiere.
In der Berichtswoche führte Litauen das Ranking dort ging es im Vorwochenvergleich um 10,2 % aufwärts. Dahinter folgten Rumänien, Bulgarien, Belgien und Lettland mit überdurchschnittlichen Aufschlägen zwischen 7,9 % und 8,9 %. Spürbar mehr Geld erlösten auch die Mäster in Dänemark, den Niederlanden und Polen, wo die Schlachtbetriebe für die Schweine zwischen 6,5 % und 6,8 % tiefer in die Tasche greifen mussten.
In Italien, Deutschland und Frankreich fielen nach den starken Notierungsanhebungen die Preiszuwächse zuletzt etwas moderater aus und lagen in einer Spanne von 3,4 % bis 3,6 %. Weiter auf Preisverbesserungen mussten dagegen, wie schon in den Vorwochen, die Erzeuger in Schweden und Finnland warten, wo die Schweine unverändert abgerechnet wurden.