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15.12.2019 | 10:45 | Schweinepreise 

VEZG-Preis bei 2,03 Euro/kg Schlachtgewicht

Bonn - Das Schlachtschweineaufkommen in Deutschland ist Mitte Dezember merklich gestiegen und die Angebotslage nicht mehr so knapp wie zuvor.

VEZG-Preis Schweinepreis
Schlachtschweinepreise noch stabil (c) proplanta
Marktbeobachtern zufolge ziehen die Mäster Anlieferungen vor, da in der Weihnachtswoche wegen des Ausfalls von Schlachttagen der Absatz eingeschränkt ist.

Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) berichtete von umfangreicheren Anmeldungen zur Schlachtung, wobei das Lebendangebot aber dem Bedarf der Schlachtbetriebe entspreche. Die Vereinigung ließ ihre Leitnotierung für Schlachtschweine am vergangenen Mittwoch (11.12.) auf dem Niveau von 2,03 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) unverändert.

Analysten gehen davon aus, dass dieses Rekordniveau über die Weihnachtstage nicht halten wird und am kommenden Mittwoch eine Korrektur nach unten erfolgen wird. Bereits jetzt hat die Nachfrage der Fleischindustrie aufgrund des abgeschlossenen Weihnachtsgeschäfts nachgelassen, und auch die Neuverkäufe im Chinaexport laufen nicht mehr auf Hochtouren.

In Österreich hat das Lebendangebot ebenfalls zugenommen, doch gleichzeitig auch der Bedarf der Schlacht- und Zerlegebetriebe, die laut dem Verband landwirtschaftlicher Veredlungsproduzenten (VLV) an „der Belastungsgrenze“ arbeiten. Die VLV-Notierung blieb mit 2,01 Euro/kg SG stabil.

Unverändert blieb der Schlachtschweinepreis am vergangenen Donnerstag auch am französischen Marché du Porc Breton mit 1,702 Euro/kg SG. Einem jahreszeitlich umfangreichen Angebot stand dort eine gute Nachfrage der Fleischhersteller gegenüber, die sich bereits jetzt auf die traditionellen Angebotswochen im Einzelhandel zu Jahresbeginn mit großen Mengenabsatz vorbereiten.

In Belgien sorgte das große Angebot schlachtreifer Tiere mit hohen Gewichten dagegen für einen Rückgang der Erzeugerpreise um 2 Cent/kg Lebendgewicht (LG).

Überraschung in Dänemark

Der Schlachtkonzern Danish Crown hatte Anfang November seine Preisgestaltung für den Ankauf von Schlachtschweinen bis Anfang 2020 längerfristig bekanntgegeben. Für die laufende Schlachtwoche war ein Abschlag von 30 Öre (4,0 Cent) je Kilogramm Schlachtgewicht vorgesehen, der nun aber nicht vollzogen wurde. Wie das Unternehmen mitteilte, werden bis zum 6. Januar 2020 unverändert 13,30 dkr/kg SG (1,78 Euro) gezahlt.

Die Verkaufspreise für Teilstücke vom Schwein am Binnenmarkt der Europäischen Union seien stärker gestiegen als gedacht, weshalb die Notierung unverändert bleiben könne, erläuterte Danish Crown. In den vergangenen Wochen hätten insbesondere die typischen Weihnachtsartikel wie Schinken und Nacken mehr Geld erlöst.

In Spanien konnte sich die Notierung am Mercolleida vergangene Woche um 0,3 Cent auf 1,508 Euro/kg LG befestigen, obwohl das Angebot wegen des vorherigen Nikolausfeiertages groß ausfiel und die Schlachtgewichte mit 89,1 kg einen historisch hohen Wert für diese Kalenderwoche erreichten. Auch in Italien konnte die nationale Notierung noch einmal leicht um 0,6 Cent auf 1,72 Euro/kg LG zulegen; das war neuer Jahreshöchststand.

EU-Rekordpreise

In der gesamten Europäischen Union war der Kommission zufolge in der Woche zum 8. Dezember ein deutliches Anziehen der Schlachtschweinepreise festzustellen. Tiere der Handelsklasse E erlösten im Mittel der Mitgliedstaaten 195,29 Euro/100 kg SG; das waren 3,51 Euro oder 1,8 % mehr als in der Vorwoche und damit so viel wie noch nie in einem Dezember. Im Vergleich zur Vorjahreswoche erhielten die Erzeuger in der Gemeinschaft für ihre Tiere je 100 kg SG rund 60 Euro oder 44 % mehr Geld.

Im Berichtszeitraum durften sich die Mäster in Litauen und Lettland über die stärksten Aufschläge freuen, die sich auf 4,1 % beziehungsweise 5,3 % beliefen. In einer Spanne von 3,0 % bis 3,8 % legten die Preise in Portugal, Polen Ungarn, Belgien und Rumänien gegenüber der Vorwoche zu.

In Deutschland, Tschechien, Spanien und Österreich stiegen die Auszahlungsleistungen der Schlachtereien zwischen 2,0 % und 2,5 %. Verhaltener fiel das Plus in den skandinavischen Ländern Finnland und Schweden mit 0,6 % beziehungsweise 0,7 % aus. Spurlos ging die aufwärtsgerichtete EU-Preisentwicklung hingegen an den französischen, dänischen und irischen Mästern vorbei, denn dort blieben die Notierungen unverändert.

Umrechnungskurs: 1 dkr = 0,1338 Euro
EU-Marktpreise für Schlachtschweine - Woche vom 2. bis 8. Dezember 2019Bild vergrößern
EU-Marktpreise für Schlachtschweine - Woche vom 2. bis 8. Dezember 2019
AgE
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