Die Vereinigung der
Erzeugergemeinschaften für
Vieh und Fleisch (VEZG) musste am Mittwoch (13.6.) ihre Leitnotierung um 3 Cent auf 1,44 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) zurücknehmen. Das entsprach laut Marktbeobachtern dem Hauspreisniveau der maßgeblichen
Schweineschlachter in Deutschland, mit dem diese die vorherige Anhebung der VEZG-Notierung um 3 Cent unterlaufen hatten.
Nach Angaben der VEZG war das Angebot schlachtreifer Schweine weiterhin nicht zu umfangreich, und die Tiere wurden vollständig seitens der
Schlachtunternehmen nachgefragt. Dennoch hätten die großen Schlachtunternehmen auf ihren einheitlichen Hauspreisen beharrt und geschlossen eine Rücknahme der vorangegangenen Preiserhöhung gefordert. Begründet wurde dies mit den unbefriedigenden Fleischabsatzgeschäften. Marktexperten zufolge hatte im Fleischverkauf selbst der Saisonartikel Nacken zuletzt Preisabschläge hinnehmen müssen, und die Erlösmöglichkeiten im Export wurden weiter als begrenzt beschrieben.
Die schwache Vorgabe aus Deutschland ließ auch die
Schlachtschweinepreise in Belgien sinken, und zwar um 2 Cent/kg Lebendgewicht (LG). In Österreich folgte die maßgebliche Notierung des Verbandes landwirtschaftlicher Veredlungsproduzenten (VLV) dem deutschen Negativsog allerdings nicht und blieb mit 1,48 Euro/ kg SG unverändert. Zwar wurde im Nachbarland von einem nachlassenden Grillgeschäft und vollen Gefrierhäusern berichtet, doch ermöglichte das knappe Schlachtschweineangebot ein Halten des Erzeugerpreises. Stabil im Vorwochenvergleich blieben auch die Auszahlungsleistungen bei
Danish Crown und mehr oder weniger auch am französischen Marché du Porc Breton.
Etwas festere Preise im SüdenAuch in südlicheren Gefilden der Europäischen Union konnten die
Schlachtschweinenotierungen in der vergangenen Woche nur begrenzte Zugewinne verzeichnen. In Spanien tendierten die Preise erneut etwas fester, und die Notierung am Mercolleida kletterte um 0,3 Cent auf 1,215 kg/LG. Die unbefriedigende Erlössituation am
Fleischmarkt und schleppende Exporte nach China bremsten bei den Spaniern den Analysten zufolge jedoch den sonst kräftigeren saisonalen Preisanstieg. Hinzu kommt, dass die Temperaturen in den Hauptproduktionsgebieten zuletzt vergleichsweise kühl waren und die Schweine „gut wachsen“.
In Italien mussten die Schlachtbetriebe dagegen tiefer in die Tasche greifen und Aufschläge zwischen 1,8 Cent und 2,7 Cent je Kilogramm Lebendgewicht zahlen. Grund war das kleine Angebot schlachtreifer Tiere. In der gesamten EU konnten die Schlachtschweinepreise in der Woche zum 10. Juni im Mittel der Mitgliedstaaten noch moderat zulegen.
Nach Kommissionsangaben wurden für Tiere der Handelsklasse E im
Schnitt 145,16 Euro 100/kg SG gezahlt; das waren 0,85 Euro oder 0,6 % mehr als in der Vorwoche. Teilweise kam es zu deutlichen Preisanhebungen, wie in Italien, Rumänien und Lettland mit jeweils gut 3 %. In Spanien konnten sich die
Mäster über ein Erlösplus von 2,0 % freuen; im Nachbarland Portugal waren es 1,8 %.
Moderater fielen die Zuwächse in einer Spanne von 0,3 % bis 1,0 % in Deutschland, Großbritannien, Österreich und Polen aus. Unveränderte Notierungen wurden aus Dänemark, Belgien und den Niederlanden gemeldet. In Finnland und Litauen gaben die Schlachtschweinepreise dagegen im Vorwochenvergleich leicht nach.