Die Vereinigung der
Erzeugergemeinschaften für
Vieh und Fleisch (VEZG) setzte heute (31.7.) ihre Leitnotierung um 4 Cent auf 1,78 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) herauf. Das verfügbare Angebot an Schlachtschweinen reiche zu Beginn der neuen Schlachtwoche nicht mehr vollständig aus, um die bestehende Nachfrage der
Schlachtunternehmen vollständig zu decken, teilte die VEZG mit. Ihr zufolge erreichte das Aufkommen am Lebendmarkt zuletzt nur 89 % des normalen Jahresdurchschnittsniveaus.
Nach Angaben der
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (
BLE) wurden in der Woche zum 28. Juli insgesamt 881.241 Schweine nach Handelsklassen - ohne Altsauen und Eber - geschlachtet; das waren 0,9 % weniger als in der Vorwoche und 3,7 % weniger als vor genau einem Jahr.
Am
Fleischmarkt „reißt die Nachfrage derzeit keine Bäume aus“, berichteten Marktanalysten; allerdings sorgten das nahende Urlaubsende in einigen Bundesländern sowie der Monatsanfang wieder für etwas mehr Absatz. Sollte zum wieder steigenden Inlandsverbrauch im Spätsommer und Herbst auch die Nachfrage in China wie erwartet noch einmal anspringen, könnte der Schlachtschweinepreis seinen bisherigen Jahreshöchststand von 1,85 Euro/kg SG noch übertreffen, mutmaßten die Experten.
In Österreich wurde der Fleischabsatz als fortgesetzt schwach beschrieben; das knappe Angebot an schlachtreifen Schweinen sank allerdings auf ein neues Jahrestief.
Der Verband landwirtschaftlicher Veredlungsproduzenten (VLV) folgte der deutschen Notierung und hob seinen Leitpreis um 4 Cent/kg SG auf 1,78 Euro an. Um 4 Cent stiegen zuletzt auch die
Schlachtschweinepreise in Belgien, allerdings bezogen auf das Kilogramm Lebendgewicht (LG).
Preisaufschläge in Italien
Unter den anderen Staaten der Europäischen Union läuft derzeit der Markt in Italien am flottesten. Das Aufkommen an Touristen erreicht dort im August erfahrungsgemäß seinen Höhepunkt, was sich in einer guten Fleischnachfrage und anziehenden Teilstückpreisen bemerkbar macht. Gleichzeitig ist das Schweineangebot aufgrund der Hitze rückläufig, was am vergangenen Donnerstag zu einem Anstieg der italienischen Leitnotierung um 4,3 Cent/kg LG führte. Dennoch sollen die Schlachtbetriebe aufgrund gestiegener Fleischpreise überdurchschnittliche Gewinnmargen erzielen.
Ein leichtes Notierungsplus von 0,3 Cent/kg SG gab es zuletzt am französischen Marché du Porc Breton. In Spanien blieb aufgrund des schon hohen Erzeugerpreisniveaus die Notierung am Mercolleida dagegen stabil.
Auch
Danish Crown erhöhte seinen Ankaufspreis für Schlachtschweine nicht. Das Unternehmen berichtete von einem sommerlich gedämpften Absatzgeschäft am
EU-Binnenmarkt und stetigen Exporten nach Japan und China.
Nach Angaben der
EU-Kommission standen die Schlachtschweinepreise in der Woche zum 28. Juli in der Gemeinschaft noch mehrheitlich unter Druck. In den Mitgliedstaaten wurden für Tiere der Handelsklasse E im Mittel 173,01 Euro/100 kg gezahlt; das waren 1,28 Euro oder 0,7 % weniger als in der Vorwoche. Dabei verzeichneten Belgien, Polen, Slowenien und Irland die größten Abschläge, die sich in einer Spanne von 2,1 % bis 2,8 % bewegten.
Moderater fiel das Minus in Deutschland und Österreich mit 0,8 % beziehungsweise 0,5 % aus. Stabil blieben die
Schweinepreise in der Berichtswoche in Spanien und Portugal. Mehr Geld für ihre Tiere erhielten dagegen die
Mäster in Frankreich mit 1,2 % und in Rumänien mit 1,8 %. In Italien ging die Schlachtschweinenotierung mit 5,3 % deutlich nach oben.